Streichliste: US-Investmentbanken kürzen Gehälter
Drei der größten Investmentbanken der Wall Street haben den Vergütungs-Pool für ihre Mitarbeiter im ersten Halbjahr so stark zusammengestrichen wie seit vier Jahren nicht mehr.
Zwangsdiät für Top-Manager: Goldman Sachs, JPMorgan und Morgan Stanley senken zusammengenommen die Geldsumme, die sie für die Vergütung ihrer Mitarbeiter im ersten und im zweiten Quartal zur Seite legten, um 17 Prozent auf 19 Milliarden US-Dollar. Das geht aus Pflichtmitteilungen hervor, die von Bloomberg ausgewertet wurden.
Dahinter stehen Bemühungen, die Gewinne in Zeiten schwacher Handelsgeschäfte zu stützen. Diese 19 Milliarden Dollar sind ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum vergangenen Jahr. Damals hatten die Investmentbankenbereiche der drei Konzerne die Vergütungssumme für das erste Halbjahr noch um vier Prozent auf 22,9 Milliarden Dollar angehoben.
Goldman Sachs ging bei den Reduzierungen am rigidesten vor. Die Bank kürzte die Summe, die für die Vergütung der Mitarbeiter bis zum 30. Juni zur Seite gelegt wurde, um 28 Prozent auf 5,99 Milliarden Dollar. Morgan Stanley verkleinerte den Pool um 14 Prozent auf 7,7 Milliarden Dollar, während JPMorgan Chase ihn um sechs Prozent auf 5,3 Milliarden Dollar beschnitt. Citigroup und die Bank of America veröffentlichen keine Daten dazu, wie viel Geld sie für die Vergütungen innerhalb ihrer Investmentbankenbereiche zurücklegen.
Die großen Banken hatten sich zuletzt darauf konzentriert, die Kosten zu senken – während Turbulenzen an den Märkten einige Investoren zum Rückzug bewegte und Übernahmen weniger attraktiv machten. Zudem drücken dauerhaft niedrige Zinsen und eine strengere Regulierung auf die Erträge. (mb)