Von Energie über Milchprodukte bis hin zu Gemüse – die massive Teuerung erfasst nahezu alle Güter und frisst sich durch die Wirtschaft. Die hohen Inflationsraten ziehen auch gravierende Folgen für Sparer nach sich. Vermögensverwaltende Fonds (VV-Fonds) traten an, um den Wohlstand zu sichern und zu mehren. Doch konnten die Mischfonds dem Versprechen in diesem Umfeld gerecht werden?

Die Ausgangslage war denkbar schwer. Die seltene Konstellation eines Crashs bei Aktien wie bei Anleihen fiel mit einem so hohen Kaufkraftverlust wie seit Jahrzehnten nicht mehr zusammen. "2022 war ein ziemlich hartes Jahr", sagt Michael Schoenhaut, Manager des Global Income Fund von J.P. Morgan Asset Management. "Anleihen zählten immer zu unseren Freunden, aber nicht im vergangenen Jahr."

Rasante Teuerung
Um zu überprüfen, wie die Mischfondsmanager durch das Umfeld navigierten, glich das auf VV-Fonds spezialisierte Researchhaus MMD Analyse & Advisory für FONDS professionell die Erträge des Segments mit den Inflationsraten ab. Konkret wurde die Rendite über ein, drei sowie fünf und zehn Jahre mit der Entwicklung des Verbraucherpreisindex für Deutschland verglichen – jeweils auf annualisierter Basis.

Auf ein Jahr gesehen fällt die Bilanz verheerend aus, was eingedenk der Marktlage und der rasanten Teuerung auch nicht überrascht (siehe Grafiken oben). Etwas besser fällt das Ergebnis über längere Zeiträume aus. In den Kategorien der flexiblen und offensiven VV-Fonds gelingt einem erklecklichen Anteil der Manager ein realer Kapitalerhalt über drei und zehn Jahre. Den Lenkern ausgewogener und defensiver Mischportfolios fällt diese Aufgabe sichtlich schwerer.

Pro und contra Gold
Beim Blick auf einzelne Fonds, die über mehrere Zeiträume die Inflation übertreffen, zeigt sich ein bunter Strauß von Strategien. Im Feld der ausgewogenen VV-Fonds taucht etwa der PTAM Global Allocation mehrfach auf. Das Portfolio wurde von der Boutique PTAM aus dem schwäbischen Metzingen initiiert.


Wie Finanzprofis die künftige Entwicklung der Inflation einschätzen, lesen Sie in der vollständigen Version des Artikels, der in Ausgabe 2/2023 von FONDS professionell oder hier im E-Magazin (Anmeldung erforderlich) zu finden ist.


Fondsberater ist Stefan Duchateau, der als Professor für Risiko- und Portfoliomanagement an den belgischen Universitäten Brüssel, Leuven und Hasselt lehrt. Duchateau setzt auf ausgefeilte Asset-Allocation- sowie Risikomodelle – und erkennt keinen großen Mehrwert in Gold. Anders sieht das die Liechtensteiner Boutique Incrementum aus dem flexiblen Feld. Sie legt erheblichen Wert auf Edelmetalle – und zählt zu den wenigen Häusern, die auch auf kurze Sicht die Teuerung übertrafen.

Vollkasko-Versicherung
Ebenfalls in der flexiblen Kategorie ist die Boutique von Robert Beer aus Parkstein in Bayern mit dem RB Luxtopic Flex vertreten. Die Oberpfälzer setzen auf die Kraft von Dividenden und Aktienkursen – und sichern die Engagements laufend über Optionen ab. "Vollkasko-Versicherung mit Eigenbeteiligung", umschreibt Matthias Herold, Direktor bei Robert Beer, den Ansatz. "In Aufwärtsphasen hinken wir etwas hinterher, aber in Abwärtsphasen schneiden wir besser ab." Die konsequente Vermeidung größerer Verluste macht sich bemerkbar – und bügelt die Kosten der stetigen Absicherung aus. (ert)