Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin ermittelt gegen Personen im Umfeld der Internetplattform "Juicyfields.io". Bereits vergangene Woche hätten die Beamten und die Finanzaufsicht Bafin mehrere Geschäftsräume und Wohnungen durchsuchen lassen, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft.

Unterlagen seien beschlagnahmt worden, gegen vier Gesellschaften sei bereits ein Vermögensarrest über mehr als 2,5 Millionen erwirkt und vollstreckt worden, heißt es in dem Artikel. Gegen zwölf mutmaßlich verantwortliche Personen bestehe offensichtlich der Anfangsverdacht des Anlagebetrugs. "Die Strafverfolger gehen von einem möglichen Schneeballsystem aus", berichtet die FAZ.

Den nötigen Verkaufsprospekt legte der Emittent nie vor
Hinter "Jucyfield" steckt eine Amsterdamer Holding, die Investments in Cannabispflanzen anbietet. Anleger konnten sich ab 50 Euro beteiligen. Die Bafin untersagte der Juicy Holdings B.V. Anfang Juni, ihre Investition in Cannabis in Deutschland öffentlich anzubieten, im Juli verschärfte sie ihre Warnung. Der Aufsicht zufolge handelte es sich um Vermögensanlagen im Sinne des Vermögensanlagengesetzes. Den dafür benötigten Verkaufsprospekt, der von der Bafin gebilligt werden muss, blieb das Unternehmen jedoch schuldig. Bereits im März 2022 hatten die Aufseher vor einem Nachrangdarlehen dieses Anbieters gewarnt.

Bisher stellten laut Staatsanwaltschaft 230 Anleger Strafanzeige, berichtet die FAZ. "Die Ermittler müssen nun klären, ob die beworbenen Pflanzen überhaupt existierten oder ob eingeworbene Gelder neuer Anleger verwendet wurden, um frühere Kunden auszuzahlen", heißt es in dem Artikel. (bm)