Auch Fondsmanager im Visier: Trump plant höhere Spitzensteuer
Donald Trump will den Steuersatz für Spitzenverdiener anheben – und dabei gezielt auch Fondsmanager zur Kasse bitten. Besonders die umstrittene Carried-Interest-Vergünstigung für Private-Equity-Manager soll gestrichen werden. Die Reformpläne stoßen parteiintern auf Widerstand.
Donald Trump fordert eine deutliche Steuererhöhung für Spitzenverdiener – und will dabei gezielt Private-Equity-Manager stärker belasten. Der US-Präsident schlägt vor, eine neue Steuerklasse für Einzelpersonen mit einem Einkommen ab 2,5 Millionen US-Dollar beziehungsweise für Paare mit mindestens fünf Millionen Dollar einzuführen. Der neue Steuersatz soll bei 39,6 Prozent liegen, aktuell beträgt der Spitzensteuersatz 37 Prozent.
Trump äußerte seine Forderung laut einem "Bloomberg"-Bericht unter Berufung auf Insider am Mittwoch (7.5.) in einem Telefonat mit dem Sprecher des Repräsentantenhauses, Mike Johnson.
Schlupfloch Carried Interest soll geschlossen werden
Ein besonderes Augenmerk gilt auch der Abschaffung der Carried-Interest-Regel, die bislang hohe steuerliche Vorteile für Private-Equity-Fondsmanager vorsieht. Diese Gewinnbeteiligungen aus Investmentfonds gelten als Schlupfloch, das es Managern erlaubt, Einkünfte mit Kapitalertragssteuersätzen zu versteuern – also deutlich günstiger als reguläre Einkommen.
Der Vorsitzende des Steuerausschusses im Repräsentantenhaus, Jason Smith, soll Trump bereits am Freitag (9.5.) treffen. Einem Kongressmitarbeiter zufolge stehen die Chancen gut, dass Trumps Forderungen politisch durchsetzbar sind.
Steuermehreinnahmen von 67 Milliarden Dollar
Handelsminister Howard Lutnick sagte gegenüber "Bloomberg Television", höhere Steuern für Reiche seien ein "kluger" Schachzug, um mehr Geld für die Finanzierung von Trumps Wahlkampfversprechen zur Steuersenkung für Beschäftigte im Gastgewerbe und für Senioren freizumachen.
Die Einführung eines neuen Steuersatzes für Millionäre würde nach einer vorläufigen Schätzung der überparteilichen Tax Foundation gegenüber "Bloomberg News" über einen Zeitraum von zehn Jahren 67,3 Milliarden Dollar einbringen.
Republikaner im Dilemma
Dabei sind die Steuererhöhungen parteiintern nicht unumstritten: Viele Republikaner sehen den Plan als Abkehr von traditionellen steuerpolitischen Grundsätzen. Der Druck, eine Gegenfinanzierung für Trumps umfassendes Konjunkturpaket zu finden, dürfte dennoch überwiegen. (mb/Bloomberg)