Bafin hebt Beschränkungen bei deutschem Fintech auf
Das Berliner Fintechunternehmen Unzer unterliegt in seinen Geschäftsaktivitäten keinen Einschränkungen durch die Bafin mehr. Die Aufsicht hatte wegen mangelhafter Kontrollen zur Geldwäsche-Bekämpfung viele Fintechs unter die Lupe genommen.
Das Mandat des Sonderbeauftragten der Bafin beim Zahlungsabwickler Unzer ist seit September 2024 beendet, wie Chief Compliance and Governance Officer Max Steiger am Donnerstag (31.10.) auf einer Pressekonferenz des Berliner Fintechs in Frankfurt mitgeteilt hat. Die Sparte Unzer E-Com GmbH kann wieder ohne jede Einschränkung neue Kunden aufnehmen. Die Bafin hat auf Anfrage von "Bloomberg" die Aufhebung der Sanktionen bestätigt.
Schnell wachsende Fintechs wie Unzer, N26, Solaris und eine deutsche Tochtergesellschaft der Worldline waren ins Visier der Bafin geraten. Die Aufsicht hatte im Zuge ihrer Wirecard-Blöße die Kontrollen vieler digitaler Start-ups deutlich verschärft. So kam es seit Ende 2022 zu Sanktionen gegen etwa ein Dutzend Firmen.
Als Reaktion auf den Druck der Bafin hat Unzer seit 2021 mehr als 20 Millionen Euro investiert, darunter in verbesserte Überwachungsmechanismen und Onboarding-Prozesse.
Da die Phase der angezogenen Handbremse nun vorüber ist, konzentriert sich das Unternehmen wieder auf Wachstum. Besonders Deutschland habe im Bereich digitaler Zahlungen Aufholbedarf angesichts der bei vielen verbreiteten Cash-Präferenz. "Wir sehen in Deutschland enorme Chancen", sagte Unzer-Chef Robert Bueninck. (mb/Bloomberg)