Die Beschwerden von Verbrauchern über Finanz- und Versicherungsunternehmen sind 2024 stark gestiegen. Die Schlichtungsstelle der Finanzaufsicht Bafin zählte vergangenes Jahr 1.110 Anträge – nach nur 460 im Jahr 2023, wie aus dem am Montag (3.2.) veröffentlichten Bericht der Schlichtungsstelle hervorgeht. Der Großteil der Beschwerden (681) bezog sich auf Wertpapiergeschäfte und hierbei vor allem auf Neobroker, gefolgt von Bankgeschäften (180 Anträge) und Zahlungsdienstleistungen (112) sowie Versicherungsgeschäften (47) und Finanzdienstleistungen (32).

Die Beschwerden über die Neobroker betrafen hauptsächlich die Depotführung. Im Fokus standen laut der Schlichtungsstelle, die außergerichtliche Einigungen herbeiführen soll, insbesondere Probleme bei Depotüberträgen, wie die Nichtausführung von Aufträgen oder zu lange Ausführungsdauern. Darüber hinaus sei moniert worden, dass Anschaffungsdaten von Wertpapieren nicht eingestellt wurden und es Fehler beim Steuerabzug bei Dividendenzahlungen oder bei Erlösen aus der Veräußerung von Wertpapieren gab. 

Viele Beschwerden über bestimmte Institute
Die Bafin meldet weiter, dass die Fehler und die Beschwerden darüber bei bestimmten Instituten gehäuft auftraten. Sie nennt aber keine Namen. Das "Handelsblatt" verweist dagegen darauf, dass die beiden großen Neobroker Scalable Capital und Trade Republic im Laufe des Jahres einige Probleme hatten: Scalable Capital musste Anfang August Einschränkungen bei seiner Depotbank melden. Kunden von Trade Republic beschwerten sich der Zeitung zufolge über den Kundenservice des Neobrokers, aber auch über misslungene Kontoschließungen und Probleme bei Depotüberträgen. (jb)