Bafin schickt Sonderbeauftragten in die FIL Fondsbank
Die Finanzaufsicht hat bei einer Prüfung IT-Mängel bei der FIL Fondsbank (FFB) festgestellt. Die Behörde entsendet einen Sonderbeauftragten und fordert zusätzliche Eigenmittel. Die FFB hat ein Programm zur Abarbeitung aufgesetzt und betont, dass ihre IT-Systeme "sicher" seien.
Die Finanzaufsicht Bafin hat einen Sonderbeauftragten bestellt, der bei der FIL Fondsbank (FFB) die Beseitigung von Mängeln überwachen soll. "Eine im Jahr 2024 durchgeführte Sonderprüfung hatte ergeben, dass die Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsorganisation nicht in allen geprüften Teilbereichen gegeben war", teilte die Behörde mit. Das Informationsrisikomanagement, das IT-Service-Continuity-Management und die IT-Revision seien betroffen gewesen. Zudem müsse die Bank zusätzliche Eigenmittelanforderungen einhalten, "bis sie die organisatorischen Mängel beseitigt hat", führt die Bafin aus.
Das ist nicht das erste Mal, dass die Finanzaufsicht Sonderbeauftragte zu Fondsplattformen schickt. So hatte die Behörde vor rund einem Jahr bereits einen Sonderbeauftragten für die FNZ Bank und die Fondsdepot Bank bestellt. Als Grund nannte die Behörde ebenfalls "Mängel in der Geschäftsorganisation". Das fusionierte Institut gab damals an, die Mängelliste abzuarbeiten.
"Weitere Maßnahmen bei IT-Sicherheit erforderlich"
Die FFB habe erhebliche Fortschritte bei der Überprüfung und Aktualisierung ihrer Systeme gemacht, teilte eine Sprecherin des Instituts auf Anfrage von FONDS professionell ONLINE mit. "Die Aufsichtsbehörden haben jedoch signalisiert, dass – wie bei vielen anderen Finanzdienstleistern auch – noch weitere Maßnahmen im Hinblick auf die IT-Sicherheit erforderlich sind." Diese Rückmeldung beziehe sich auf "sehr spezifische Feststellungen beim Einsatz von Technologie und beim Rechtemanagement", so die Sprecherin.
"Wir haben zur vollständigen Abarbeitung der Feststellungen ein ganzheitliches Programm aufgesetzt, das mit deutlichen Investitionen in Infrastruktur und Personal einhergeht", so die Sprecherin weiter. "In diesem Rahmen werden wir weiterhin eng mit den Regulatoren zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass unsere Systeme den Anforderungen vollumfänglich entsprechen."
Zunehmende Cyberrisiken
In den vergangenen Jahren habe das Institut wesentlich in die Weiterentwicklung seiner IT-Systeme investiert. "Dadurch haben wir zum einen zunehmenden Risiken wie Cyberrisiken als auch der zunehmenden Regulierung Rechnung getragen", betonte die FFB-Sprecherin. "Unsere IT-Systeme sind und waren immer sicher." Eine sichere Infrastruktur und ein guter Kundenservice hätten "oberste Priorität". (ert)