Bafin verhängt Millionenbuße gegen Hamburger Bank
Verdachtsfälle auf Geldwäsche hat die hanseatische Varengold Bank der Finanzaufsicht Bafin zufolge über Jahre zu spät gemeldet. Die Behörde sieht "gravierende Defizite" und stellt einen hohen Bußgeldbescheid aus. Zudem stehen Iran-Transaktionen des Instituts im Fokus.
Die Finanzaufsicht Bafin hat gegen die Hamburger Varengold Bank eine Geldbuße in Höhe von 3,3 Millionen Euro festgesetzt. Das geht aus einer Mitteilung der Aufsicht hervor. Das Institut habe zwischen 2023 und 2025 systematisch Geldwäscheverdachtsmeldungen verspätet abgegeben.
Es ist eine der höchsten Geldbußen, die die Bafin jemals gegen ein Institut dieser Größe verhängt hat. Ende 2024 lag die Bilanzsumme der Varengold Bank gerade einmal bei etwa einer Milliarde Euro. Die Bafin ordnete zudem an, dass das Institut angemessene und geeignete Maßnahmen ergreifen muss, um Mängel bei der Prävention von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu beseitigen.
"Gravierende Defizite"
Der Aufsichtsbehörde zufolge wies die Varengold Bank unter anderem bei einer 2022 vorgenommenen Sonderprüfung sowie bei den Jahresabschlussprüfungen von 2022 und 2023 "gravierende Defizite in der Geldwäscheprävention insbesondere bei der Durchführung von Geschäften mit Iran-Bezug" auf. Dabei ging es unter anderem um die Risikoanalyse und das Betreiben eines EDV-Monitoringsystems, hieß es.
Neben dem Bußgeld hat die Bafin auch ein Zwangsgeld in Höhe von 500.000 Euro aufgrund zweier Verstöße gegen einen Bescheid vom 27. Juni 2023 festgesetzt. In diesem war der Varengold Bank untersagt worden, Transaktionen mit Dritten mit Iran-Bezug durchzuführen. Die Bank erklärte in einer separaten Mitteilung am Dienstag (16.9.), die Geldbuße sei durch Rückstellungen vollständig gedeckt. Das Zwangsgeld sei bereits im Jahresabschluss 2024 verarbeitet worden.
Iran-Portfolio im Abbau
In den ersten sechs Monaten 2025 erzielte die Bank ein Ergebnis vor Steuern von rund 0,5 Millionen Euro – weniger als im Vorjahreszeitraum. Zur Begründung verwies das Institut unter anderem auf die Einstellung und den Rückbau des Zahlungsverkehrsgeschäfts im Bereich Commercial Banking. Der Abbau des Iran-Portfolios sei mittlerweile weit fortgeschritten. Die Bank fokussiert sich jetzt auf Finanzierungslösungen für Fintechs und andere Wachstumsunternehmen. Zudem werden Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien finanziert. Gegründet wurde die Bank 1995 in Hamburg. (Bloomberg/ert)














