Cum-Ex: Razzia bei der Dekabank
Büros der Dekabank in Frankfurt sind am Dienstag im Rahmen von Cum-Ex-Ermittlungen durchsucht worden, wie die Nachrichtenagentur "Bloomberg" aus informierten Kreisen erfuhr.
Ein Sprecher der Dekabank bestätigte, dass Behörden das Unternehmen im Zusammenhang mit Aktienhandelsgeschäften durchsucht haben, wollte sich jedoch nicht weiter äußern. Die Staatsanwaltschaft Köln erklärte in einer E-Mail, sie vollstrecke in einem Cum-Ex-Verfahren seit Dienstag Durchsuchungsbeschlüsse gegen eine Bank in Frankfurt sowie gegen eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Namen nannte sie nicht. Darüber hinaus würden auch Privatwohnungen acht Beschuldigter durchsucht. Etwa 110 Beamte seien im Einsatz.
Die Kölner Behörde ermittelt gegen rund 1.500 Personen aus der Finanzbranche aufgrund des Cum-Ex-Skandals. Zuletzt hatte sie dabei auch den Druck auf internationale Banken erhöht und unter anderem die Büros von Barclays und Bank of America Merrill Lynch durchsucht.
Bei Cum-Ex-Deals ließen sich Anleger eine einmal gezahlte Kapitalertragsteuer auf Aktiendividenden mehrfach erstatten. Dazu verschoben sie um den Stichtag der Dividendenzahlung untereinander Aktien mit (cum) und ohne (ex) Dividendenanspruch, bis der Staat diese Praxis 2012 schließlich mit einer Gesetzesänderung verbot. (mb/Bloomberg)