"Größter Hebel ist Deregulierung": Banken erhöhen Druck auf Berlin
Die Bundesregierung hat Reformen und Deregulierung versprochen, um Investitionen zu erleichtern und die Wirtschaft in Deutschland anzukurbeln. Einige Banker mahnen die Regierung nun, den Worten auch Taten folgen zu lassen.
Führende Banker haben bei einem gemeinsamen Auftritt auf einer "Bloomberg"-Konferenz die Regierung in Berlin aufgefordert, den Bürokratieabbau voranzutreiben, um Investitionen freizusetzen. "Die Menschen sind bereit, in Deutschland zu investieren", sagte Alexander Mayer, Deutschland-Chef von JP Morgan, am Dienstag (23.9.) auf der Konferenz "Future of Finance" in Frankfurt. "Es liegt jetzt an der deutschen Regierung, aber auch an der Europäischen Union, die richtigen Bedingungen dafür zu schaffen." Er fügte hinzu: "Der größte Hebel zur Förderung des Wachstums ist die Deregulierung."
Die Ansichten wurden von Ingrid Hengster, Global Investment Banking Chairwoman von Barclays, Jens Hofmann, Co-Head of Investment Banking Germany bei Goldman Sachs, und Jan-Philipp Gillmann, Global Head of Corporate Coverage bei der Deutschen Bank, die ebenfalls an der Podiumsdiskussion teilnahmen, weitgehend geteilt.
Kann die Regierung unpopuläre Entscheidungen treffen?
Die neue Bundesregierung hat weitreichende Steuerreformen angekündigt und große Investitionspläne zur Modernisierung der Infrastruktur skizziert. Diese Bemühungen, die Sparpolitik zu lockern und die Wettbewerbsfähigkeit des Landes zu stärken, wurden von Unternehmensführern gelobt. Dennoch bestehen Bedenken, ob die Regierung in der Lage ist, unpopuläre Reformen wie Kürzungen bei den Sozialausgaben umzusetzen und ihr Versprechen einzuhalten, die Energiepreise zu senken.
Eine Möglichkeit, Investitionen anzukurbeln, wäre, mehr private Gelder in die öffentliche Infrastruktur zu lenken, sagte Hofmann von Goldman Sachs bei der Veranstaltung. "Wenn wir Wege finden, Vorschriften zu ändern", um dies zu ermöglichen, würde dies "eine Menge Investitionskraft von internationalen Akteuren freisetzen". (Bloomberg/fp)














