Großeinsatz gegen Geldwäsche: Europol zerschlägt Krypto-Bank
Europol gelingt ein massiver Schlag gegen eines der bedeutendsten Geldwäsche-Netzwerke Europas. Die Gruppe bot kriminellen Organisationen illegale Bankdienstleistungen – darunter Krypto-Umtausch – im Wert von über 21 Millionen Euro. 17 Personen wurden verhaftet.
In einer länderübergreifenden Aktion (Video im Anschluss) hat Europol ein kriminelles Geldwäsche-Netzwerk mit Verbindungen nach Spanien, Österreich und Belgien zerschlagen. Die Gruppe bot unter dem Deckmantel einer "Schattenbank" über Jahre hinweg Finanzdienstleistungen für kriminelle Netzwerke an – darunter Schleuserbanden und Drogenkartelle. Im Rahmen der Operation wurden am 14. Januar 2025 17 Personen verhaftet, davon 15 in Spanien, jeweils eine in Österreich und Belgien, wie Europol nun mitteilte.
21 Millionen Euro gewaschen – Krypto spielt zentrale Rolle
Die Organisation gilt laut Europol als eines der bedeutendsten kriminellen Netzwerke in Europa im Bereich illegale Finanzdienstleistungen. Über zwei Hauptniederlassungen – eine für arabischsprachige Gruppen, eine für chinesische organisierte Kriminalität – wurden über 21 Millionen Euro bewegt. Die Aktivitäten umfassten unter anderem ein geheimes informelles Geldtransfersystem ("Hawala"), Kryptowährungs-Umtausch, Bargeldabholungen und Kurierdienste.
Aufdeckung durch Datenauswertung bei früheren Schleuser-Fällen
Den Durchbruch in der Ermittlung brachte die Analyse beschlagnahmter Smartphones aus früheren Anti-Schleuser-Einsätzen. Die darauf gefundenen Hinweise führten die Behörden zu dem Geldwäsche-Ring, der in enger Verbindung mit den bereits verhafteten Menschenschmugglern stand.
Umfangreiche Vermögenswerte sichergestellt
Die Ermittler stellten bei den Durchsuchungen Vermögenswerte im Wert von über 4,5 Millionen Euro sicher. Darunter befanden sich:
- 206.000 Euro in bar
- 421.000 Euro auf 77 Bankkonten
- 183.000 Euro in Kryptowährungen
- 10 Immobilien (geschätzt über 2,5 Mio. Euro)
- 18 Fahrzeuge (Wert: über 207.000 Euro)
- 4 Schrotflinten und Munition
- Luxusgüter wie Uhren, Schmuck und Designer-Accessoires
Zusätzlich wurden mehrere elektronische Geräte und Mobiltelefone sichergestellt, die weitere Beweise liefern sollen.
Europol koordinierte vor Ort – Ermittler reisten grenzüberschreitend
Am Einsatztag unterstützte Europol die nationalen Ermittlungen aktiv: Drei spanische Ermittler reisten mit Unterstützung von Europol nach Belgien und Österreich. Zwei Europol-Experten begleiteten die Teams vor Ort. Weitere Spezialisten wurden direkt in Spanien eingesetzt, um die Koordination und die forensische Analyse sicherzustellen. (mb)