Das Berliner Amtsgericht Charlottenburg hat das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Crowdinvesting-Plattform EV Digital Invest eröffnet (Aktenzeichen 3605 IN 4639/25). Das börsengelistete Unternehmen hatte Anfang Juli dieses Jahres angekündigt, einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung zu stellen, dem das Insolvenzgericht nun entsprochen hat. Zum Sachwalter wurde der Berliner Rechtsanwalt Oliver Sietz von der Kanzlei Voigt Salus bestellt.

Verkauf wesentlicher Geschäftsbereiche geplant
Das Unternehmen teilt mit, mit Dritten bereits fortgeschrittene Verhandlungen über den Verkauf des Geschäftsbetriebs beziehungsweise wesentlicher Betriebsteile zu führen. Konkret geht es um die Tochtergesellschaft EV Digital Invest Assets Management, einer Vermögensverwaltung, die ebenfalls unter der Marke des Franchisegebers Engel & Völkers firmiert, und den Kundenstamm des Crowdinvesting-Geschäfts.

Notwendig sei der Gang zum Insolvenzgericht geworden, teilte das Unternehmen Anfang Juli mit, weil der Mehrheitsgesellschafter, das Versorgungswerk der Zahnärztekammer Berlin, "eine vertraglich verbindlich vereinbarte Auszahlung aus einem Darlehensvertrag zum Fälligkeitstag ohne Angabe von Gründen und überraschend ohne Vorankündigung" verweigert habe. Der Kurs der Aktie, deren Erstnotiz im Scale-Segment der Frankfurter Börse bei ihrem IPO im Mai 2022 14 Euro betrug und die seither kontinuierlich an Wert verloren hatte, sackte nach der Insolvenzankündigung auf 0,10 Euro ab und notiert inzwischen bei nurmehr sieben Cent. (tw)