Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will den geplanten Kapitalstock, der künftig das Umlageverfahren in der gesetzlichen Rentenversicherung ergänzen soll, mit deutlich höheren Summen ausstatten als bisher vorgesehen. Dies berichten diverse Medien, darunter das "Handelsblatt" und die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Nach Lindners Vorstellung sollen über einen Zeitraum von 15 Jahren zehn Milliarden Euro in die "Aktienrente" fließen, die nun "Generationenkapital" heißt. Das habe der FDP-Vorsitzende am Freitag (13.1.) bei einer Diskussionsveranstaltung in Berlin erklärt. 

Für die Stabilisierung des Rentensystems sollen die insgesamt 150 Milliarden Euro über den Bundeshaushalt einer neu zu gründenden "Stiftung Generationenkapital" zukommen, schreibt die "FAZ". Diese solle ihr Kapital durch weltweite Aktienanlagen mehren und dann von der zweiten Hälfte der 2030er Jahre an mit den Erträgen die Finanzierung der gesetzlichen Rente erleichtern.

Start mit zehn Milliarden Euro
Im Koalitionsvertrag hatten die Ampel-Parteien vereinbart, der Rentenversicherung zehn Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen, um einen Kapitalstock aufzubauen. So ist es auch im "Grundkonzept zur Aktienrücklage" festgelegt, einem Eckpunktepapier aus dem Bundesfinanzministerium. Mit zehn Milliarden Euro wolle Lindner den Kapitalstock in diesem Jahr an den Start bringen, so die "FAZ".

Das "Generationenkapital" soll Bestandteil des zweiten Rentenpakets der Ampel-Koalition werden, an dem das Ressort von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) arbeitet, schreibt das "Handelsblatt". Verwalten soll das Geld der milliardenschwere "Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung" (Kenfo).

Richtige Entscheidung
In der Investmentbranche kommen die Pläne des Bundesfinanzministers offenbar recht gut an. "Für ein nachhaltiges gesetzliches Rentensystem war es höchste Zeit, dass die Bundesregierung bei der 'Aktienrente', die sich nun 'Generationenkapital' nennt, Fortschritte erzielt", sagt Alexander Leisten, Deutschlandchef von Fidelity International. "Richtig ist auch, das Modell des 'Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung' für die professionelle Verwaltung des 'Generationenkapitals' zu nutzen. Für diesen Ansatz haben wir uns schon früh ausgesprochen", erklärt er. (am)