Luxusleben auf Anlegerkosten: Fünf Jahre Haft für Sparkassenberater
Bankangestellte verdienen nicht schlecht. Allerdings nicht gut genug, um den luxuriösen Lebensstil eines Sparkassenberaters zu stemmen. Daher hatte er jahrelang Kunden um insgesamt 1,5 Millionen Euro geprellt. Dafür muss er nun ins Gefängnis.
Das Landgericht Schweinfurt hat einen ehemaligen Anlageberater der Sparkasse Schweinfurt-Haßberge nach rund zweieinhalb Wochen Verhandlung zu einer Haftstrafe von fünf Jahren verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Banker zehn überwiegend ältere Kunde um insgesamt 1,5 Millionen Euro betrogen hatte. Das berichten übereinstimmend mehrere Medien, darunter der "Bayerische Rundfunk" ("BR") auf seiner Internetseite.
Die zehn Opfer hatte der Berater über Jahre um Beträge zwischen 8.000 und 614.600 Euro geprellt. Sie hatten ihm das Geld bar in einzelnen Beträgen zwischen 700 und 25.000 Euro übergeben, damit er es für sie anlegen sollte. Zuvor hatte er ihnen versprochen, das Geld "gewinnbringend" oder "an der Steuer vorbei" für sie zu investieren, berichtet der "BR". Stattdessen hatte er mit dem Geld seinen luxuriösen Lebensstil finanziert, etwa einen persönlichen Fitnesstrainer, ein eigenes Fitnessstudio und Tonstudio im Garten sowie viele Reisen nach Spanien in sein Appartement.
"Ausgenommen wie Weihnachtsgänse"
Bankkunden waren schließlich auf Unstimmigkeiten gestoßen und hatten die Polizei informiert. Die Vorsitzende Richterin sagte dem "BR" zufolge in der Urteilsbegründung, der Mann habe seine Opfer finanziell "ausgenommen wie Weihnachtsgänse". Er habe das bis zu 30 Jahre währende Vertrauensverhältnis zu den Kunden missbraucht. Seine Betrugsopfer seien von ihm bis zum wirtschaftlichen Bankrott geschädigt worden. Zum Teil sei ihre Altersvorsorge weg.
Gleichzeitig übte die Richterin Kritik an der Sparkasse: Es habe sie sehr verwundert, dass Bargeldauszahlungen ohne nochmalige Prüfungen an der Kasse einfach so hätten stattfinden können. Die zu geringen Sicherheitshürden der Sparkasse hatte bereits die Staatsanwaltschaft in ihren Plädoyers bemängelt, heißt es in der Meldung. Um den Schaden zu begleichen und die Opfer wenigstens zum Teil zu entschädigen, sollen unter anderem das Haus des Mannes in Schweinfurt und das Ferienappartement in Spanien verkauft werden. (jb)















