Das Landgericht Nürnberg hat einen 56-jährigen Vermögensberater in 128 Fällen der Veruntreuung für schuldig befunden. Laut einem Bericht der "Deutschen Presse-Agentur (dpa)" wurde der Mann zu einer Haftstrafe von viereinhalb Jahren verurteilt. Er hatte Millionenbeträge von Profifußballern unterschlagen. Vor Gericht legte der Angeklagte ein Geständnis ab. Laut Justizsprecherin Tina Haase war es zuvor zu einer Verständigung zwischen den Prozessbeteiligten gekommen.

Nach den Ermittlungen veruntreute der Berater zwischen August 2017 und September 2021 insgesamt 1,175 Millionen Euro. Der Mann war seit 2007 als privater Vermögensberater tätig und lernte die betroffenen Sportler über den 1. FC Nürnberg kennen, berichtet die Nachrichtenagentur. Zu den Geschädigten gehören zwei aktive Profifußballer sowie ein ehemaliger Spieler, der heute als Trainer arbeitet. Laut Haase dürften die tatsächlichen Schäden noch höher sein, da Taten vor 2017 verjährt sind.

Im Prozess verlas der Angeklagte eine schriftliche Erklärung, in der er seine Schuld einräumte und sich für sein Vorgehen entschuldigte. Er schilderte, dass er sich mit den Geschädigten angefreundet und deren Geld ursprünglich für sie angelegt habe. Als seine Investitionen jedoch in finanzielle Schieflage gerieten, begann er, Gelder zwischen verschiedenen Konten zu verschieben, anstatt seine Kunden zu informieren. Zudem habe er 440.000 Euro abgezweigt, um eigene Schulden zu begleichen, heißt es in dem Bericht.

Das Gericht ordnete für diesen Betrag die Einziehung von Wertersatz an. Sollte der Verurteilte in Zukunft wieder zu Vermögen kommen, muss er die Summe zurückzahlen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. (mb)