Der deutsche Fondsverband BVI, der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), der Verband der Privaten Bausparkassen sowie die Bundesgeschäftsstelle der LBS appellieren in einem gemeinsamen Brief an Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) und weitere Regierungsvertreter, die private Altersvorsorge zügig zu reformieren. Der demografische Wandel schreite mit rasanter Geschwindigkeit voran, heißt es in dem Schreiben. Die größte Belastung treffe dabei die heutige Generation der Erwerbstätigen. Ohne eine umfassende Reform der privaten Altersvorsorge könne ein Großteil der Bevölkerung die wachsende Rentenlücke nicht schließen.

Das Sofortprogramm der Koalition enthält für die private Altersvorsorge bekanntlich die sogenannte Frühstart-Rente. Diese richte sich jedoch nur an Kinder und Jugendliche, bemängeln die Verbände. Sie greife auch erst nach Jahrzehnten, wenn diejenigen, die in den Genuss der staatlichen Förderung kommen, in den Ruhestand gehen.

Reform der Riester-Rente jetzt umsetzen
Sie fordern daher eine grundlegende Reform der privaten Altersvorsorge als Teil des Sofortprogramms, damit auch die Bundesbürger, die heute zwischen 18 und 66 Jahre alt sind, besser fürs Alter vorsorgen können. "Mit dem Sofortprogramm haben Sie ein politisches Momentum geschaffen. Nutzen Sie es bitte, um eine umfassende Lösung für die geförderte private Altersvorsorge sicherzustellen", so der Appell der Unterzeichner des Briefs. Dazu gehöre die längst überfällige Reform der Riester-Rente. Sie außen vor zu lassen, wäre nach Ansicht der Verbände ein Fehler, der zulasten der heute Erwerbstätigen ginge.

"50 Millionen Menschen, die zwischen 18 und 66 Jahre alt sind, werden von der Frühstart-Rente nicht erfasst, doch ihre Rentenlücke wird immer größer", erklärt BVI-Hauptgeschäftsführer Thomas Richter. "Vor allem um diese Menschen sollte sich die Politik kümmern. Hier liegt eines der größten volkswirtschaftlichen Probleme", befindet er. (am)