VZBV: Banken tun nicht genug gegen Kontobetrug
Wenn Kunden Opfer von Angriffen auf ihre Konten werden, werfen Banken ihnen häufig Fahrlässigkeit vor und haften nicht für den Schaden. Dabei kommen viele Unternehmen ihren eigenen Sorgfaltspflichten unzureichend nach. Das muss sich ändern, fordert der Verbraucherzentrale Bundesverband.
Angriffe auf Bankkonten von Verbrauchern nehmen zu. Kunden bleiben in vielen Fällen dann auf dem Schaden sitzen, weil Banken ihnen grobe Fahrlässigkeit vorwerfen. Zu diesen Erkenntnissen kommt eine aktuelle Marktbeobachtung des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV).
"Zahlungsdienstleister kommen naheliegenden Sorgfaltspflichten nur ungenügend nach", schreibt der Verband auf seiner Website. So scheine die Überwachung von Kontoaktivitäten nur unzureichend zu erfolgen und die technischen Systeme, etwa Onlinebanking oder Banking-Apps, gegen Angriffe nicht sicher genug gestaltet zu sein. Außerdem schienen die für Kunden aufgelegten Verhaltensregeln mit dem tatsächlichen Verhalten der Bank nicht immer übereinzustimmen, so der Eindruck des VZBV.
Sorgfaltspflichten für Anbieter gesetzlich kaum definiert
"Während Kunden quasi auferlegt wird, jederzeit über aktuelle Betrugsmaschen informiert zu sein, um Betrügern nicht auf den Leim zu gehen, sind Sorgfaltspflichten für Anbieter gesetzlich kaum definiert und werden bei Auseinandersetzungen vor Gericht auch selten geprüft", schreiben die Verbraucherschützer. Banken müssten mehr tun, um ihre Kunden vor Betrug zu schützen, finden sie.
Der VZBV fordert daher, der Gesetzgeber solle Zahlungsdienstleister stärker in die Pflicht nehmen und deren Sorgfaltspflichten konkreter definieren. Die Unternehmen sollten ihre Möglichkeiten stärker ausschöpfen, um betrügerische Überweisungen zu identifizieren und rechtzeitig zu stoppen. Sie sollten verpflichtet werden, Schutzmaßnahmen wie Überweisungslimits so auszugestalten, dass Verbraucher sich darauf verlassen können und Betrüger sie nicht einfach unterlaufen können, so der VZBV. (am)