Crowdinvesting knackt Milliardenmarke
Der Marktbeobachter Crowdinvest.de hat aktuelle Zahlen zur Schwarmfinanzierung aufbereitet. In Immobilienprojekte, Unternehmensfinanzierungen und Ökokraftwerke hat die Crowd seit 2011 inzwischen mehr als eine Milliarde Euro investiert.
Von 2011 bis 2019 haben Crowdinvestoren insgesamt 1,1 Milliarden Euro über Internet-Plattformen investiert. Davon kamen 422 Millionen allein im vergangenen Jahr zusammen. Das sind die zentralen Ergebnisse des "Crowdinvest Marktreport 2019", den der Marktbeobachter Crowdinvest.de veröffentlicht hat.
Der stärkste Zuwachs und das das größte anteilige Volumen entfällt auf Immobilien. Bis Ende 2019 wurden 721 Millionen Euro in 514 Immobilienprojekte investiert. Aktuell laufen davon noch 286 mit einem Anteil von 65 Prozent am Volumen der Immobilieninvestitionen, 34 Prozent der seit 2011 in Immobilieninvestierte Crowdmittel sind vollständig zurückgeführt worden. Für sieben Projekte wurden Insolvenzanträge gestellt. Entsprechend bangen die betroffenen Anleger um rund 7,3 Millionen Euro. Aufgrund der überwiegenden Ausgestaltung der insolventen Projekte als Nachrangdarlehen ist die Aussicht auf Rettung gering.
Miese Bilanz bei Unternehmensfinanzierungen und Energieprojekten
Das zweitgrößte Segment im Markt der Crowdinvestents sind Unternehmensfinanzierungen. Hier wuchs der Markt im Vergleich zu den Vorjahren nur noch gering, Seit 2011 reichten Plattformen 347 Millionen Euro zur Unternehmensfinanzierung aus. Im Jahr 2019 vergrößerte sich die Vielfalt der dafür verwendeten Vehikel. Während anfänglich partiarische Nachrangdarlehen überwogen, umfasst das Spektrum mittlerweile neben den mezzaninen Finanzierungen auch eindeutige Fremd- und Eigenkapitalprodukte. Der Anteil der Ausfälle durch Insolvenzen, das liegt nahe, ist mit knapp 30 Prozent bei Start-up-Finanzierungen am größten.
Der Sektor Energie spielt mit rund 32 Millionen eine untergeordnete Rolle. Angesichts der von Crowdinvest.de erstellten Leistungsbilanz wird sich daran auch nichts ändern: Von insgesamt 136 Projekten wurden zwar elf zurückbezahlt. Die acht Projekte, die Insolvenz anmelden mussten, stehen aber für doppelt so viel verloren gegangenes Kapital, wie die erfolgreichen Projekte insgesamt zurückzahlen konnten. (tw)