"Es gibt nichts Gutes – außer, man tut es." Dieses berühmte Zitat des Lyrikers Erich Kästner sollten all jene beherzigen, die sich schon länger vorgenommen haben, endlich mit dem Vermögensaufbau anzufangen, und den Start dennoch ein ums andere Mal verschieben. Dabei ist aller Anfang leichter, als gedacht: Wer seinem Geld etwas Gutes tun will, braucht zu Beginn eigentlich nur zwei Dinge zu beachten.

Erstens: Der optimale Zeitpunkt fürs Investieren ist gestern, was im Klartext heißen soll: Jeder Tag, den man zögert, ist aus Sicht des Zinseszinseffekts ein verschenkter Tag. Und zweitens: Von Klassikern wie Sparbuch oder Festgeld lässt man – zumindest unter Vermögensaufbau-Aspekten – besser die Finger. Denn real gerechnet, also unter Berücksichtigung der Teuerungsrate, kann man hier eigentlich nur Kapital vernichten, wenn auch schleichend. Weil ein Ende der Nullzinsphase nicht absehbar ist, bleibt das wohl noch jahrelang so. Was also sollen vorausschauende Renditesucher stattdessen unternehmen?

Seit langem existiert ein ebenso lukratives wie einfach zu handhabendes Vehikel für den zeitgemäßen Vermögensaufbau: der Fondssparplan. Wirklich gesellschaftsfähig ist er trotz eines leichten Popularitätszuwachses und geballter Marketinganstrengungen wie zuletzt vonseiten der DWS noch immer nicht. Was vor allem daran liegt, dass viele Anleger in spe dem Gedanken ans richtige Timing zuviel Aufmerksamkeit schenken. Zwar stimmt es, dass ein Sparplan gegenüber einem Einmalinvestment nicht immer im Vorteil ist. Doch gar nichts zu tun, ist in jedem Fall die schlechtere Entscheidung. Für Berater gibt es also noch viel Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit zu leisten.


FONDS professionell ONLINE hat die gebräuchlichsten Fondssparplan-Kategorien durchleuchtet. In unserem siebenteiligen Sparplan-Check zeigen wir in den kommenden Tagen, mit welchen konkreten Portfolios geduldige Anleger in den vergangenen zehn Jahren am besten fuhren.


Kaum eine ernstzunehmende Anlagealternative kann –  die nötige Zeit und etwas Durchhaltewillen vorausgesetzt – derart viele Vorteile auf sich vereinen wie der Sparplan auf Fondsbasis: Schon ab 25 Euro monatlich geht es los, und dank des Zinseszins- und des Durchschnittskosteneffekts, der kurzfristige Kursdellen an den Kapitalmärkten in der mittleren Frist ausgleicht, können selbst aus solch überschaubaren Monatsraten längerfristig kleine Vermögen oder zumindest solide "Notgroschen" entstehen.

Volle Flexibilität
Ein weiterer Pluspunkt: Fondssparer bleiben finanziell beweglich und sind stets Herr ihrer Geldanlage. Denn ohne großen Aufwand lassen sich die wiederkehrenden Sparraten zum Beispiel wegen vorübergehender finanzieller Engpässe reduzieren oder auch mal ganz aussetzen, später wieder aufstocken oder – eine häufig in ihrer Wirkmächtigkeit unterschätzte Variante – von Beginn an dynamisieren, um so einen eingebauten Inflationsausgleich zu erreichen.

Wie lukrativ Fondssparen ist, zeigt einmal mehr die aktualisierte Wertentwicklungsstatistik des Bundesverbands Investment und Asset Management (BVI) auf eindrucksvolle Weise.

Zugleich zeigt die Auswertung des Branchenverbands, dass aller Anfang gut überlegt sein will: Allein die Wahl der Fondskategorie zu Beginn ist unterm Strich erfolgsentscheidend. Wer unschlüssig ist, kann regelmäßig mehrere Portfolios aus unterschiedlichen Risikoklassen in seinen Sparplan aufnehmen. Doch schon ein flüchtiger Blick auf die BVI-Statistik zeigt: Wer Aktien hierbei – vielleicht wegen Vorurteilen oder übertriebenem Sicherheitsdenken – kategorisch ausschließt, tut sich und seinem Anlagegeld keinen Gefallen.

Großes Performancegefälle...
Wer sich für die in den vergangenen zehn Jahren lukrativste Portfoliogruppe "Aktienfonds Europa Nebenwerte" entschied, konnte – alle zwischenzeitlich anfallenden Fondskosten und Ausgabeaufschläge miteingerechnet – im Schnitt stolze 7,8 Prozent per annum verdienen. Wer andererseits im ungünstigsten Fall einen global streuenden Mischfonds mit Anleiheschwerpunkt besparte, musste sich mit einem Wertzuwachs von gerade mal 0,9 Prozent pro Jahr begnügen – ein Performanceunterschied von immerhin 6,9 Prozentpunkten per annum.

In Euro ausgedrückt wird die Diskrepanz noch deutlicher: Wer zehn Jahre lang Monat für Monat je 100 Euro – also in Summe 12.000 Euro – in einen Fondssparplan steckte, der in anleihebetonte globale Mischfonds investiert, kam laut der neuesten BVI-Auswertung zum Stichtag 30. Juni 2019 im Schnitt auf ein Gesamtergebnis von rund 12.566 Euro. Wer indes ab Mitte 2009 Gleiches mit einem durchschnittlich guten Aktienfonds tat, der auf mittelständische und kleine Unternehmen aus Europa setzt, hätte nun auf seinem Depotauszug rund 17.980 Euro stehen – also rund 5.410 Euro mehr.

...auch innerhalb ein und derselben Kategorie
Die jüngste Wertentwicklungsstatistik des BVI verrät aber noch mehr: Nämlich nicht nur, welche Fondskategorien für Plansparer am rentierlichsten waren, sondern auch, mit welchen Einzelfonds geduldige Monatseinzahler in den vergangenen zehn Jahren überdurchschnittlich gut fuhren. Anhand dieser Übersichten stellen wir Ihnen in einer siebenteiligen Serie in den nächsten Tagen die lukrativsten Sparplanfonds aus den gängigsten – sprich vertriebsrelevanten – Portfoliokategorien vor. (ps)