Ökoworld-Gründer im Video-Interview: "RWE gehört in den Mülleimer"
Alfred Platow, Gründer von Ökoworld, und sein Investmentchef Alexander Mozer sind nicht gut auf Energiekonzerne wie RWE zu sprechen. Im Video-Interview fanden beide auch deutliche Worte der Mahnung für die Geschehnisse beim Staudamm-Bruch in Brasilien, der hunderte Menschenleben kostete.
Der im Zusammenhang mit der von RWE geplanten Rodung weithin bekannt gewordene Hambacher Forst bleibt nach der Entscheidung des OVG Nordrhein-Westfalen vorerst von einer Abholzung verschont. Wenige Wochen später hat die Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung, kurz Kohlekommission genannt, den Ausstieg aus der Verbrennung von Kohle zur Energiegewinnung beschlossen.
Beides sehen Fondslenker wie Alfred Platow, Mitgründer von Ökoworld, und Alexander Mozer, Head of Portfolio Management, als wichtigen Schritt, betonen aber im Video-Interview auf dem FONDS professionell KONGRESS, dass solche Maßnahmen bei weitem nicht ausreichen. Platow, der selbst zu den Demonstranten für den Erhalt des "Hambi" gehört und dabei ein Unternehmen wie RWE als "Farce im Forst" bezeichnet hatte, ging in Mannheim sogar noch einen Schritt weiter, als er forderte: "RWE ist eine Gesellschaft, die in den Mülleimer gehört."
Bestürzt zeigen sich beide Interviewpartner über die jüngsten Nachrichten im Zusammenhang mit dem Bruch eines Staudamms in Brasilien und der dadurch ausgelösten Schlammlawine, was hunderte von Todesopfern gefordert hat. Platow und Mozer sehen darin eine Art von besonders traurigem "Proof-of-Concept" des eigenen, extrem strikten Managementansatzes. Nicht nur beim Klassiker Ökovision, sondern auch beim auf Anlagen in den Emerging Markets konzentrierten Ökoworld Growing Markets 2.0 seien Titel wie die des brasilianischen Konzerns Vale, der für die Staudamm-Katastrophe verantwortlich war, aus dem Anlageuniversum ausgeschlossen.
Mozer: "Dellen an den Börsen dürfen uns gar nicht interessieren"
Was die jüngste Entwicklung an den Kapitalmärkten angeht, speziell den unerfreulichen Kurssturz im vierten Quartal 2018, zeigt sich Mozer davon wenig beunruhigt. Das Ergebnis der Ökoworld-Fonds sei im Januar dieses Jahres bereits wieder erfreulich gewesen. Mozer: "Eine Gesellschaft wie Ökoworld, die auf Zukunftsthemen ausgerichtet ist, dürfen solche Dellen wie sie im vierten Quartal an den Börsen aufgetreten sind, im Prinzip einfach gar nicht interessieren." (hh)