Pandemie hemmt Vorsorgebereitschaft, zeigt Umfrage
Die Altersvorsorge reicht für viele Deutsche nicht mehr aus. Doch immer weniger sind bereit dazu oder in der Lage, etwas an ihrer Situation zu ändern.
Die Deutschen sehen schwarz, wenn es um ihre Altersvorsorge geht. Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung halten ihre künftigen Ansprüche aus der gesetzlichen Rente, betrieblichen Altersvorsorge und privaten Vorsorge insgesamt für nicht ausreichend. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA). Und obwohl sie nicht glauben, dass ihre Vorsorge für die späteren Lebensjahre reicht, planen 47 Prozent der Befragten in den nächsten zwölf Monaten nichts, um die Situation zu verändern.
"Zwar wurden in der Erhebung nicht die Gründe erfragt, warum trotz Bedenken nichts zur Verbesserung der finanziellen Situation im Alter in Angriff genommen wird, aber der markante Anstieg 2020 lässt auf außerordentliche Einflüsse schließen", sagt DIA-Sprecher Klaus Morgenstern. "Diese sind wahrscheinlich in den Belastungen durch die Pandemie zu suchen." Während 2019 noch 32 Prozent die Initiative ergreifen und sich um eine bessere Altersvorsorge bemühen wollten, waren es 2020 nur noch 25 Prozent.
Deutliche Tendenz
Die Umfrage bestätigt einen Trend, der sich bereits seit einigen Jahren abzeichnet. "Immer mehr Bürger rechnen damit, dass im Alter das Geld wohl nicht reichen wird. Aber sie können oder wollen keine Abhilfe schaffen", sagt Morgenstern. Der Anteil der Bürger, die ihre Vorsorge für ausreichend halten, nimmt stetig ab. Inzwischen gehen nur noch 28 Prozent davon aus. 2017 waren es noch 36 Prozent. Damals waren 35 Prozent gewillt, etwas an ihrer Situation zu ändern, während nur 30 Prozent wissentlich untätig blieben. (fp)
Kommentare
Das Verhalten nennt man erlernte Hilflosigkeit - wie kommen wir aus dieser Sackgasse heraus?
AntwortenViele Finanzberater, das Marketing und der Vertrieb in Banken vermitteln Bürgern die "Gefahr der Altersarmut", sprechen über "Versorgungslücken" und weitere Hiobsbotschaften. Die mehr oder weniger sachbezogene Darstellung der Notwendigkeiten, löst keine Panik aber Hoffnungslosigkeit aus. Und erstickt damit jede Motivation im Keim. Vermeidung ist die Konsequenz. Das Verhalten können Psychologen mit dem Konzept erlernte Hilflosigkeit (Seligman) erklären. Doch wo ist der Ausweg? Sprechen wir doch über "Handlungsspielräume", "Zukunftschancen", "Meilensteine", und weitere idealerweise personenbezogene Metaphern, die an den Kompetenzen und den Werten der Menschen ansetzen. Studien zeigen, diese Vorgehensweisen führen zu gravierenden und dauerhaft wirksamen Verhaltensänderungen. Die Rolle, die der Profi dabei einnimmt, ist in erster Linie die Rolle als Finanzcoach. Ein Gesprächspartner der den Bürger auf Augenhöhe begleitet und durch wirkungsvolle Fragen das Denken, die Kreativität und Kompetenz des Gegegnüber fördert. Wenn Menschen sich kompetent fühlen und im Einklang mit ihren Werten sind, werden sie die Trägheit überwinden.
monika.mueller@fcm-coaching.de am 23.01.21 um 20:00Altersvorsorge ? Betrug am Sparer / Beitragszahler ?
Antworten"Die Deutschen sehen schwarz, wenn es um ihre Altersvorsorge geht. Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung halten ihre künftigen Ansprüche aus der gesetzlichen Rente, betrieblichen Altersvorsorge und privaten Vorsorge insgesamt für nicht ausreichend." Sie würde problemlos reichen, würde man nicht durch unsre Politiker und deren Gesetze zur Plünderung der Sparer Rentenlassen um seinen Lohn / Erspartes betrogen, während sie für sich Privilegien in Anspruch nehmen, die der Normalbürger mit 200 Jahren Arbeit und Beitragszahlung nicht erreichen würde. Und trotzdem ist / war ein "Sparhans" mit mtl. 9.000 Euro Pension nicht zufrieden. "Drecksp....."
Spar_Schwabe am 21.01.21 um 07:26