Randi Zuckerberg: "Fast jede Firma ist ein Medienunternehmen"
Die Schwester des Facebook-Gründers Mark Zuckerberg erklärte auf dem FONDS professionell KONGRESS 2017, wie Finanzberater moderne Technologien für den Erfolg ihrer Firma nutzen können. Die erfolgreiche Unternehmerin lieferte gute Ideen – und überraschte das Publikum mit einem besonderen Highlight.
"Ich bin begeistert von Technologie, aber sie ist auch 'dot-kompliziert'", sagte Randi Zuckerberg auf dem FONDS professionell KONGRESS 2017 am Donnerstag im Mannheimer Rosengarten. Unternehmen, auch Firmen aus der Finanzbranche, könnten moderne Technologien, vor allem die sozialen Medien, optimal für ihren Geschäftserfolg nutzen. "Sie sollten sich aber immer darüber bewusst sein, dass sie Ihre Online-Stimme nach außen sind", sagte Zuckerberg in ihrem Vortrag, mit dem sie den zweiten Tag des diesjährigen Kongresses eröffnete. Es sei daher wichtig, soziale Medien verantwortungsvoll einzusetzen.
Randi Zuckerberg ist, der Namen deutet es an, die ältere Schwester des legendären Facebook-Gründers Mark Zuckerberg. In den ersten Jahren des späteren Social-Media-Giganten übernahm Randi Zuckerberg das gesamte Marketing bei Facebook. 2011 stieg sie aus und gründete ihre eigenes Unternehmen "R to Z Media", das seit dem vergangenen Jahr unter "Zuckerberg Media" firmiert.
Geplant war eine Opernkarriere
"Eigentlich wollte ich Opernsängerin werden", erzählte die Harvard-Absolventin. Doch die Eliteuniuniversität ließ sie stattdessen zum Studiengang Digital Marketing zu – und so kam alles anders. Gern erinnert sie sich an die Zeit im Unternehmen ihres Bruders. "Dort haben einzelne Mitarbeiter immer wieder mal eine ganze Nacht durchgemacht und verrückte Ideen entwickelt", berichtet Zuckerberg. Das Meiste sei albern gewesen, aber einige gute Produkte seien dabei heraus gekommen. "Das können auch Sie machen", rief die Unternehmerin den Finanzberatern im Publikum zu. "Sie werden überrascht sein, was das bringt!"
Sie selbst habe in einem Hackathon die Plattform Facebook Life entwickelt, über die später Prominente, selbst der frühere US-Präsident Barack Obama sprachen. "Nun werden Sie sagen: 'Randi, wir sind keine Medienunternehmen‘", war sich Zuckerberg sicher. Das stimme aber nicht. "Wenn Sie nur zwei Social-Media-Plattformen nutzen, dann sind Sie bereits ein Medienunternehmen", erklärte sie. Außerdem könnten Finanzberatungsfirmen durchaus auch einen "Thinkathon" veranstalten.
Über soziale Medien mehr Kundenservice bieten
Zuckerberg stellte interessante Möglichkeiten vor, wie sich Berater neue Technologie-Trends zunutze machen können, um ihr Unternehmen voranzubringen. "Bieten Sie zum Beispiel gut ausgestattete mobile Arbeitsplätze an", schlug sie vor. Finanzberater könnten auch Kanäle wie Youtube oder Twitter nutzen, um etwa hin und wieder eine Stunde lang live Kunden-Fragen zur Altersvorsorge oder zu Steuerthemen zu beantworten.
"Sie können kleine Erklär-Videos online stellen, Sie können zu Finanzthemen, aber auch mit Emotives kommunizieren, es darf auch etwas Lustiges sein", sagte Zuckerberg. Damit könne man sehr gut Aufmerksamkeit erzeugen. Auch die neuen Möglichkeiten der virtuellen Realität könnten Unternehmen aus der Finanzbranche nutzen. "Es gibt hochmoderne Viewer, Geräte, in die man sein Smartphone stecken kann", berichtete Fachfrau. Damit können User in die entferntesten Welten entfliehen – auch in die Welt der Finanzen.
Überraschender Abschluss
Bei allen Vorteilen, die neue Technologien bieten, sollten User aber nie vergessen, dass ihre Nutzung viel Verantwortung bedeute. "Wir müssen auch unsere Kinder an das Thema vorsichtig heranführen", mahnte Randi Zuckerberg. Und dann beendete sie ihrem lebendigen Vortrag mit einem ganzen ganz besonderen Highlight: mit einem Broadway-Song. Immerhin wollte sie einst Sängerin werden. (am)