So gut hat die DVAG mit der Generali verhandelt
Dass die Generali 40 Prozent der Anteile an der Deutschen Vermögensberatung hält, war bekannt. Dass sie aber nur zu 30 Prozent an den Gewinnen des Finanzvertriebs teilhat, wussten wohl nur wenige. Dieses und weitere Details verrät der Geschäftsbericht des italienischen Versicherers.
Die Beteiligung des italienischen Assekuranzkonzerns Generali an der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) ist 233,8 Millionen Euro wert. So hoch beziffert der Versicherer laut jüngstem Geschäftsbericht den Buchwert seiner 40-Prozent-Beteiligung an Deutschlands größtem Finanzvertrieb.
Das 358 Seiten starke Dokument, das jüngst veröffentlicht wurde, hält weitere interessante Details bereit. So besitzt die Generali zwar 40 Prozent der DVAG-Anteile, ihr stehen aber nur 30 Prozent des Gewinnes zu. Der Frankfurter Vertrieb erwirtschaftete im vergangenen Jahr immerhin einen Konzernjahresüberschuss von 196 Millionen Euro (FONDS professionell ONLINE berichtete).
Familie Pohl hat eine Put-Option – im Fall der Fälle muss die Generali übernehmen
Der "Süddeutschen Zeitung" zufolge ist das ein Beleg dafür, wie gut der 2014 verstorbene Firmengründer Reinfried Pohl beim Einstieg der Generali ins Familienunternehmen verhandelt hatte. Laut Geschäftsbericht besitzt die Familie zudem eine Put-Option für ihre 60 Prozent am Unternehmen. Wollen die Pohls aussteigen, muss die Generali diese Anteile übernehmen.
Die Zusammenarbeit zwischen Versicherer und Finanzvertrieb wird unterdessen immer enger: Die DVAG übernimmt im Sommer mehr als 2.500 Vertreter, die bislang für die Generali gearbeitet hatten (FONDS professionell ONLINE berichtete). Der Versicherer gibt also seinen Exklusivvertrieb auf – und vertraut voll und ganz auf die Dienste der DVAG. Im Geschäftsbericht heißt es, das Unternehmen "maximiere" damit seine "Vertriebspower". (bm)