Die Kritik an klassischen Mischfonds erhält neue Nahrung: Sauren Fonds-Service spricht den meisten Managern in einer 16-seitigen Studie die Fähigkeit ab, einen Mehrwert im Vergleich zur Marktentwicklung geliefert zu haben. Anleger sollten sich außerdem davor hüten, die Ergebnisse der Vergangenheit in die Zukunft fortzuschreiben – angesichts der mageren Zinsen sei nur eine jährliche Rendite von knapp zwei Prozent realistisch.

Die Sauren-Studie kommt zu einer Zeit, in der klassische Mischfonds zunehmend unter Beschuss geraten. Zuletzt hatte zum Beispiel André Kunze, geschäftsführender Gesellschafter der P.A.M. Prometheus Asset Management in Langenfeld, darauf hingewiesen, dass Multi-Asset-Fonds angesichts von Nullzinsen an den Anleihemärkten bei einer möglicherweise längeren Baissephase an den Aktienmärkten vor enormen Herausforderungen stehen. Auch FONDS professionell hat diese Problematik in der aktuellen Printausgabe 4/2015 aufgegriffen (angemeldete FONDS professionell KLUB-Mitglieder können den Beitrag hier im E-Magazin lesen).

Echtes Alpha nicht erkennbar
Der Studie "Zeitenwende bei Mischfonds" zufolge waren die Erfolge der Mischfonds einerseits dem Windschatten der Kapitalmärkte und einer insgesamt positiven Entwicklung von Anleihen- und Aktienmärkten zu verdanken, andererseits aber auch einer günstigen Korrelation von Anleihen und Aktien.

Entsprechend enttäuschen – vor allem im Hinblick auf die künftig zu erwartenden Leistungen der betreffenden Fondsmanager – muss daher ein zentraler Schluss, den die Analysten in ihrer Studie ziehen: "Eine Managerleistung in Form von Mehrwerten gegenüber der Marktentwicklung ist nicht erkennbar." Deshalb warnen die Studienautoren davor, für die Einschätzung der künftigen Entwicklung von klassischen Mischfonds die Vergangenheit einfach in die Zukunft fortzuschreiben. Anhand einer Szenario-Analyse auf Basis eines repräsentativen Portfolios volumenstarker, klassischer Mischfonds errechnen die Sauren-Leute angesichts der heutigen Markt-Rahmenbedingungen gar ein Renditepotenzial von nur noch durchschnittlich 1,8 Prozent jährlich.

"Angesichts niedriger Zinsen, die kaum noch die Fondskosten decken, scheint eine Zeitenwende gekommen", heißt es in der Studie. Es gelte, die Rendite-Risiko-Perspektiven der Investitionen in Mischfonds einer eingehenden Prüfung zu unterziehen.

Absolute-Return-Strategien als Alternative
In ihrer Studie belassen es die Sauren-Experten allerdings nicht bei der ausführlichen Warnung vor der Zukunft herkömmlicher Mischfonds, sondern zeigen durchaus Alternativen auf. So ziehen sie aus den eigenen Erkenntnissen zum Beispiel den Schluss, dass moderne Multi-Asset-Fonds besser für die Zukunft aufgestellt erscheinen. Denn diese bieten aus Sicht der Analysten mit Absolute-Return-Strategien ein zusätzliches Standbein für mehr Stabilität. (hh)


Interessierte Leser können die komplette Studie hier abrufen.