Der rasante wirtschaftliche Aufstieg der Tech-Giganten seit der letzten Finanzkrise spiegelt sich auch an den Aktienmärkten wider. Die sogenannten FAANG-Aktien, bestehend aus Facebook, Amazon, Apple, Netflix und Alphabet (früher Google), sowie Microsoft und Tesla, haben wesentlich zur Hausse der vergangenen Jahre beigetragen. Viele Anleger glauben an eine nicht enden wollende Aufwärtsspirale. "Dies dürfte allerdings allein wegen der erreichten Unternehmensgrößen immer schwieriger, wenn nicht gar unmöglich werden", sagt Uwe Eilers, Vorstand der FV Frankfurter Vermögen.

Theoretisch kann der Höhenflug weitergehen, sofern Gewinn und Umsatz weiterwachsen. Doch das Beispiel des Elektroautobauers Tesla zeigt, wie überbewertet manche Aktien jetzt schon sind: Zurzeit liegt die Marktkapitalisierung von Tesla bei 560 Milliarden US-Dollar. Beim aktuellen Kurs von knapp 600 US-Dollar bedeutet das das 18,6-Fache des Umsatzes. Bei einem Gewinn von rund einem US-Dollar pro Aktie liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) bei 560. Um eine derart hohe Marktkapitalisierung zu rechtfertigen, müsste der Gewinn auf etwa 30 Milliarden US-Dollar pro Jahr steigen, Tesla müsste dafür jährlich einen Umsatz von mehr als 500 Milliarden US-Dollar erzielen Zur Einordnung: 2019 erzielte das Unternehmen Gesamteinnahmen von 25,6 Milliarden Dollar. "Nur, wenn der Umsatz jedes Jahr um enorme 33 Prozent über die nächsten zehn Jahre steigen würde, wäre dies denkbar", sagt Vermögensexperte Eilers. 

Höhenflug als Warnsignal
Das Gewicht einiger weniger großer Tech-Aktien ist selbst im Nasdaq-100-Index inzwischen so hoch wie kaum je zuvor. Es ist nicht absehbar, wie weit der Höhenflug der FAANG-Aktien sowie der Microsoft- und Tesla-Titel noch gehen könnte und wann womöglich der Höhepunkt erreicht ist. Vermögensverwalter Eilers rät jedenfalls zum jetzigen Zeitpunkt von einem Kauf ab. "Anleger, die jetzt noch auf den fahrenden Zug aufspringen, könnten eine Enttäuschung erleben", sagt der Anlageexperte. Bis auf Alphabet, das laut Eilers vergleichsweise moderat bewertet ist, hält er sich von den Großen auch selbst fern: Amazon und Apple hat er in seiner Eigenschaft als Manager eines vermögensverwaltenden Fonds kürzlich verkauft. (fp)