Mit einer zum Teil neuen Organisation der Investmentdivision möchte Alliance Bernstein (AB) bessere Anlageergebnisse erzielen, für Bewerber attraktiver werden und effizienter arbeiten. Das erläuterte Christopher Hogbin, seit Anfang 2024 Global Head of Investment des US-Asset-Managers, im Interview mit FONDS professionell, das in voller Länge in Ausgabe 4/2024 erschienen ist.

Hogbins Position wurde neu geschaffen. "Zuvor steuerte AB die einzelnen Anlageklassen unabhängig voneinander: Der Aktienbereich wurde eigenständig gemanagt, genau wie der Anleihen- und der Multi-Asset-Bereich", sagt Hogbin. Durch die Bündelung der verschiedenen Geschäftsfelder unter einer Führung wolle AB im Wesentlichen drei Dinge erreichen. "Erstens möchten wir systematischer als bisher die Chance nutzen, Erkenntnisse über Assetklassen hinweg zu teilen, mit dem Ziel, bessere Anlageentscheidungen für unsere Kunden zu treffen." Hogbin begann deshalb, in den verschiedenen Regionen der Welt regelmäßige Treffen der leitenden AB-Investmentexperten aller Bereiche zu organisieren. "Dort berichten sie über Entwicklungen und Beobachtungen, die auch für ihre Kollegen interessant sein könnten", so Hogbin. "Es muss zur Selbstverständlichkeit werden, Wissen über unsere gesamte Plattform hinweg zu teilen. Unsere Hoffnung ist, dass möglichst viele dieser Erkenntnisse den Weg aus solchen Meetings in die Praxis finden."

"Diese Offenheit macht uns als Arbeitgeber attraktiver"
Das zweite Ziel betrifft Hogbin zufolge die Talentsuche und -förderung. "Denn eines ist klar: Das Personal ist die mit Abstand wichtigste Ressource in unserer Branche", betont der AB-Manager. "Die neue Aufstellung erleichtert es, talentierte Mitarbeiter in verschiedenen Teams auszuprobieren. Wo fühlen sie sich am wohlsten? Und wo liefern sie die beste Performance ab? Diese Offenheit macht uns als Arbeitgeber attraktiver, insbesondere für Nachwuchskräfte."

Drittens gehe es darum, den Investmentteams die "beste Technologie für ihre Arbeit" zur Verfügung zu stellen, wie Hogbin es formuliert. "Weil die verschiedenen Bereiche bislang separat gesteuert wurden, haben sich über die Zeit mehrere Systeme angesammelt. Eine meiner Aufgaben ist es, Möglichkeiten zu identifizieren, um dies in einer noch effizienteren und leistungsfähigeren IT-Infrastruktur zu bündeln."

"Unsere Erwartungen wurden wirklich übertroffen"
Hogbin spricht im Interview auch über eine prominente Personalie: Zu Jahresbeginn wechselte Starfondsmanager Thorsten Winkelmann mit vier Kollegen von Allianz Global Investors zu AB. Hogbin bestätigt, dass er es war, der den Kontakt zu Winkelmann gesucht hatte. "Das war eine lange 'Romanze'", sagt er.

"Wir halten immer Ausschau nach Teams, die unsere Expertise ergänzen", erläutert Hogbin. Vor etwa drei Jahren habe AB nach Managern mit Expertise bei globalen und europäischen Wachstumswerten gesucht. "Value-Fonds für diese Regionen hatten wir schon, Growth-Strategien fehlten uns aber noch. Also habe ich mich mit Thorsten auf einen Kaffee getroffen, als er zufällig ohnehin in New York war. Dem folgten viele weitere Gespräche, bis wir uns schließlich in allen Punkten einig waren." Sein erstes Fazit fällt sehr positiv aus: "Wir sind begeistert, was das Team hier schon geleistet hat. Unsere Erwartungen wurden wirklich übertroffen." (bm)


Das ausführliche Interview mit Christopher Hogbin ist in FONDS professionell 4/2024 ab Seite 392 erschienen. Dort äußert sich der Manager unter anderem auch zur Frage, ob sein Haus aktive ETFs in Europa anbieten möchte und warum Alliance Bernstein jüngst einen "Chief AI Officer" ernannt hat, der den Einsatz künstlicher Intelligenz im Unternehmen auf oberster Führungsebene vorantreibt. Angemeldete Nutzer können den Beitrag auch hier im E-Magazin lesen.