Allianz Global Investors steigt bei Chinas Rentenversicherung ein
Die Aufseher in Peking haben dem Asset-Management-Arm des deutschen Versicherungskonzerns grünes Licht für eine Beteiligung bei der Gesellschaft Guomin Pension gegeben. Das Gemeinschaftsunternehmen soll den Rentenversicherungsmarkt in der Volksrepublik beleben.
Die Fondsgesellschaft Allianz Global Investors hat die Genehmigung erhalten, ein Aktienpaket der chinesischen Guomin Pension & Insurance Company zu erwerben. Dies teilte die Asset-Management-Tochter des Versicherungskonzerns Allianz mit. Demnach darf Allianz GI einen Anteil in Höhe von zwei Prozent an der Rentenversicherung der Volksrepublik erwerben. Die Fondsgesellschaft sei der erste ausländische Asset Manager, der sich an Guomin beteiligen darf.
Guomin Pension war 2022 gemeinsam von mehreren großen chinesischen Finanzinstituten gegründet worden, um die Entwicklung des privaten Rentenversicherungsmarkts in dem kommunistischen Land voranzutreiben. Die Gesellschaft sei eine Reaktion Chinas auf das Altern der Bevölkerung und solle die dritte Säule der Altersversorgung im Land ausbauen, heißt es in der Mitteilung weiter.
"Chinesischer Altersvorsorgemarkt wächst schnell"
"Das Engagement ist der jüngste Meilenstein unserer langfristigen Wachstumsstrategie in einem Land, in dem wir erhebliche Marktchancen sehen", kommentiert Allianz-GI-Chef Tobias Pross das Engagement. "Der chinesische Altersvorsorgemarkt wächst schnell." Die Aufsichtsbehörden hätten Allianz GI erlaubt, rund 228 Millionen neu ausgegebene Aktien von Guomin Pension im Wert von umgerechnet rund 39 Millionen US-Dollar zu zeichnen.
Allianz GI hatte Asien als Wachstumsmarkt ausgewiesen und in China einen eigenen Asset Manager gestartet. Zugleich waren aber auch Verhandlungen über ein Zusammengehen mit Europas größtem Asset Manager Amundi aufgenommen worden. Die Gespräche seien jedoch ohne Ergebnis auf Eis gelegt worden, heißt es mehreren Berichten zufolge. Knackpunkt war demnach die Frage, wer das Sagen bei einem vereinten Haus hat. Allianz GI hatte aufgrund des Hedgefonds-Skandals im Jahr 2022 sein Geschäft in den USA abgeben müssen. (ert)