Asad Khan: "Werden unsere Module in einem Fondsmantel anbieten"
Die Commerzbank will Bausteine ihrer Vermögensverwaltung in Fonds verpacken, kündigt Asad Khan im Interview mit FONDS professionell an. Er leitet bei der Bank die Betreuung der wohlhabenden Kunden. Die Fonds sollen nur Kunden des Hauses offenstehen – und sie verfolgen bestimmte Anlagestile.
Die Commerzbank will die Investmentmodule ihrer Vermögensverwaltungs-Einheit in Fonds gießen. Dies sagte Asad Khan, Bereichsleiter Asset Management, im exklusiven Interview mit FONDS professionell. Die Fonds sollen nur Mandanten der Vermögensverwaltung sowie institutionellen Kunden des Instituts offen stehen. Das Haus greift bei der Umsetzung der Anlagestrategie auf sogenannte Stilfaktoren zurück. Diese setzt die Bank bei der Betreuung der wohlhabenden Klientel als Bausteine für Portfolios ein.
Die Commerzbank hatte das Asset und Wealth Management als Wachstumsfeld auserkoren. So plant das Institut, ein Dach für Boutiquen zu errichten. Die Bank beteiligte sich am Sachwerte-Anbieter Aquila Capital und erwarb eine Minderheitsbeteiligung an der Impact-Investmentgesellschaft Nixdorf Kapital. Bereits im August 2023 hatte die Commerzbank die Asset-Management-Tochter Yellowfin gegründet. Die Vermögensverwaltung wiederum habe allein im vergangenen Jahr unter dem Strich einen "gut dreistelligen Millionenbetrag" eingesammelt und die Marke von 20 Milliarden Euro beim verwalteten Vermögen überschritten, so Khan.
"Es wird keine Doppelbelastung geben"
Die neuen Fonds sind jedoch zunächst ausschließlich für den Hausgebrauch gedacht. "Der Fondsmantel, in den wir die Module hüllen, dient der effizienten Portfoliokonstruktion und der Möglichkeit der Individualisierung", sagte Khan in dem Interview, das in Ausgabe 1/2025 erscheint. "So können wir die Vermögensverwaltung auch den Kunden anbieten, die kein so großes Vermögen mitbringen." Das Institut wolle in der Vermögensverwaltung seine eigene Expertise als aktiver Investmentmanager zeigen und nutzen.
Wie Asad Khan das Geschäft mit der vermögenden Kundschaft ausbauen will, welche Investmentphilosophie die Commerzbank in der Vermögensverwaltung verfolgt und warum der Einsatz von Modulen ein zweischneidiges Schwert ist, lesen Sie im vollständigen Interview, das in Ausgabe 1/2025 von FONDS professionell Ende März erscheint.
Die hauseigenen Fonds würden keine zusätzlichen Management-Gebühren in der Vermögensverwaltung erheben, betonte Khan. "Es wird keine Doppelbelastung geben." Die Fondstranchen für institutionelle Kunden außerhalb der Vermögensverwaltung würden zu "marktgerechten und kompetitiven" Konditionen angeboten werden. Bei der Anlagestrategie für diesen Bereich setzt das Institut auf Stilfaktoren, bei Aktien etwa Quality, Value, Momentum oder Minimum Volatility sowie Size. Bei Anleihen kommen Faktoren wie Risikoaufschläge, Duration oder Inflation zum Tragen.
"Portfolios professionell und effizient verwalten"
Die Produktpartnerschaft im Asset Management, welche die Commerzbank mit dem Anbieter Allianz Global Investors pflegt, bleibe von der Auflage der neuen Fonds unberührt. "In der Vermögensverwaltung setzen wir auch Allianz-Lösungen ein, wobei wir prinzipiell immer nach den besten Angeboten im Markt Ausschau halten", sagte Khan. "Uns geht es hier jedoch um die Einfachheit, Zugänglichkeit und Skalierbarkeit unserer eigenen Vermögensverwaltungs-Strategien."
Wenn etwa ein Bond eine Stückelung von 100.000 Euro aufweise, könnten die Manager diesen nicht in einem Portfolio mit einem Volumen von 250.000 Euro einsetzen. "Zudem hilft die Fondslösung, die Portfolios professionell und effizient zu verwalten", begründet Khan den Schritt. "Eine Änderung wird einmal in einem Fonds für alle Kunden vollzogen und muss nicht in vielen Portfolios einzeln gebucht werden." (ert)