Baden-Württembergische Genossenschaftsbank im Fusionsfieber
Zusammenschlüsse im öffentlich-rechtlichen und genossenschaftlichen Bankensektor sind keine Seltenheit. Dass ein frisch fusioniertes Institut jedoch direkt wieder auf Brautschau geht, ist ungewöhnlich.
Mitte dieses Jahres fusionierten die Volksbank Altshausen sowie die VR Bank Riedlingen-Federsee und die Volksbank Bad Saulgau zur VR Bank Donau-Oberschwaben. Der technische Zusammenschluss, also die Umstellung auf eine gemeinsame IT, erfolgte erst vor rund einem Monat.
Doch anstatt es jetzt erst einmal ruhig angehen zu lassen, geben die Oberschwaben direkt wieder Gas. Die in Bad Saulgau ansässige Bank plant, mit der Raiffeisenbank Bad Schussenried-Aulendorf zusammenzugehen. Dabei ist Letztgenannte eindeutig die Juniorpartnerin in der neuen Beziehung. Die VR Bank Donau-Oberschwaben kommt auf eine Bilanzsumme von mehr als drei Milliarden Euro, während die Bad Schussenried-Aulendorfer lediglich knapp 360 Millionen Euro aufweisen können.
Alleine keine Zukunft gesehen
Die "Schwäbische Zeitung" berichtete, dass das kleinere Institut bereits in der Generalversammlung im Jahre 2023 seinen Mitgliedern mitteilte, dass es auf sich allein gestellt keine Zukunft mehr sehe. Im Hinblick auf die Fusion verließ auch das Vorstandsmitglied Reinhold Rehm im besten Einvernehmen das oberste Führungsgremium. Zudem ist Vorstand Norbert Gaisbauer Anfang November in die passive Phase der Altersteilzeit gegangen.
Als neuen Übergangsvorstand hat die VR Bank Donau-Oberschwaben ihren Prokuristen Klemens Bogenrieder zu den Bad Schussenried-Aulendorfern abgeordnet. Er wird bis zum Zusammenschluss der beiden Institute gemeinsam mit dem bisherigen Vorstand Thorsten Krug die Geschäfte der Raiffeisenbank Bad Schussenried-Aulendorf führen. (mh)