Bafin brummt Deutscher Bank Millionenbuße auf
Die Deutsche Bank muss für Mängel bei der Postbank und für Verstöße in Spanien 23 Millionen Euro an Geldbuße zahlen. Das ist die zweithöchste Strafe, die die Bafin jemals verhängte.
Die Finanzaufsicht Bafin hat der Deutschen Bank eine Geldbuße in Höhe von 23,05 Millionen Euro auferlegt. Mit der Summe sanktioniert die Behörde drei verschiedene Verstöße der größten deutschen Bank, wie die Bafin mitteilt. Das Institut hatte beim Vertrieb von Derivaten gegen organisatorische Pflichten des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) verstoßen. Zudem hatte die Postbank, eine Marke der Deutschen Bank, die Aufzeichnungspflicht von Anlageberatungen missachtet und die Vorgaben des Zahlungskontengesetzes (ZKG) zur Kontowechselhilfe mehrfach nicht eingehalten. Die Bank teilte dem "Handelsblatt" mit, dass sie die Geldbußen akzeptiert.
Konkret hatte die Postbank gegen die Pflicht zu Aufzeichnungen bei Wertpapiergeschäften am Telefon verstoßen. Der Bafin zufolge galten während der Covid-19-Pandemie Ausnahmeregelungen. Nach deren Auslaufen hatte die Bank aber zeitweise versäumt, die Inhalte telefonisch durchgeführter Anlageberatungen wieder elektronisch aufzuzeichnen. Außerdem bearbeitete sie Anträge zur Kontowechselhilfe nach dem ZKG in mehreren Fällen nicht oder nur verzögert.
Teures Spanien
Der dritte Bereich betraf den Verkauf hochriskanter und komplexer Währungsderivate an spanische Mittelständler. Die Bank hat der Behörde zufolge zu lange gebraucht, um die Verstöße aufzuklären und Mängel zu beseitigen – was außerdem zu einem Sanktionsverfahren der spanischen Wertpapieraufsichtsbehörde CNMV führte. Die Verstöße in Spanien kommen die Bank auch am teuersten zu stehen: 14,8 Millionen muss sie dafür zahlen. 4,6 Millionen Euro sind für die Verstöße bei den "Telefonaufzeichnungen" fällig und 3,65 Millionen Euro für den Komplex "Kontenwechselhilfe".
Die Summe von 23,05 Millionen Euro ist die zweithöchste Geldbuße, die die Bafin jemals verhängte. Übertroffen wird sie nur von den 40 Millionen Euro, die ebenfalls die Deutsche Bank im Jahr 2015 zahlen musste. Damals sanktionierte die Bafin dem "Handelsblatt" zufolge Mängel in der Geldwäscheprävention. Das Institut hatte für einige Geschäfte zu spät oder gar nicht Anzeigen wegen Geldwäscheverdachts gestellt. (jb)