Bafin schickt Sonderbeauftragten in die Volksbank Düsseldorf Neuss
Die Volksbank Düsseldorf Neuss ist offenbar Opfer eines Finanzbetruges im großen Stil geworden. Nachdem schon der Vorstandschef abgetreten ist, hat die Finanzaufsicht Bafin nun einen Sonderbeauftragten in das Genossenschaftsinstitut geschickt.
Die Finanzaufsicht Bafin hat mit Michael Horf einen Sonderbeauftragten in die Volksbank Düsseldorf Neuss entsandt, die in einen mutmaßlichen Betrugsfall verwickelt ist. Er habe Geschäftsleiterfunktion und alle Aufgaben und Befugnisse eines Vorstandssprechers, hieß es am Montag (18.11.) in einer Mitteilung des genossenschaftlichen Instituts. Zugleich hat Jessica Jüntgen ihr Vorstandsmandat niedergelegt, Vorstandschef Rainer Mellis war bereits vor wenigen Tagen im Zuge der Probleme zurückgetreten.
"In Anbetracht eines internationalen Betrugsfalles, bei dem die Volksbank instrumentalisiert wurde, wollen der Aufsichtsrat und Jessica Jüntgen so einvernehmlich sicherstellen, dass eine weitere Aufklärung vorbehaltlos, transparent und ohne Ansehen von Personen erfolgen kann", hieß es in der Mitteilung des Instituts.
100 Millionen Euro fehlen
Die Bank hatte im Oktober mitgeteilt, dass sie durch "betrügerische Machenschaften" in Mitleidenschaft gezogen worden sei und sich mit einer Forderung von 100 Millionen Euro konfrontiert sehe. Für die Abschirmung des Risikos hat die Bank nach eigenen Angaben Rückstellungen gebildet und Garantien von der Sicherungseinrichtung des genossenschaftlichen Bankensektors erhalten. Über die Einrichtung versprechen die angeschlossenen Institute, sich im Krisenfall gegenseitig zu helfen.
Parallel zu den Maßnahmen der Bafin führt der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken bereits auf eigene Initiative eine Sonderprüfung durch, "um die Vorkehrungen der Volksbank Düsseldorf Neuss auf ihre Funktionsfähigkeit hin zu überprüfen", hieß es am Montag. (Bloomberg/jb)