Finanzbranche: Viel Vertrauen, wenig Innovation
Deutsche Banken hinken im weltweiten Vergleich in Sachen Innovation hinterher. Die Kunden stört das nicht: Sie vertrauen ihren Geldhäusern – und stehen digitalen Geschäftsmodellen eher skeptisch gegenüber.
Mehr als 80 Prozent der Deutschen vertrauen ihren Banken, doch bei Innovation ist noch Luft nach oben. Das zeigt der aktuelle Branchenreport der Kundenbindungsplattform Braze, der auf der Befragung von mehreren tausend Bankkunden weltweit basiert. "Gerade in Deutschland ist die Lücke zwischen Verbrauchererwartung und tatsächlicher Leistung der Finanzdienstleister nachweislich groß", sagt Geschäftsführer Marc Suchland.
Vor allem bei digitalen Angeboten schneiden die heimischen Banken im internationalen Vergleich schlecht ab: Deutsche Finanzinstitute hinken bei Peer-to-Peer-Überweisungen, Online-Sperrung von Debit- und Kreditkarten oder Mobile Wallets hinterher. Gleichzeitig fehlt es an Innovationen. Die Kunden scheint das nicht zu stören: Sie seien gegenüber innovativen Geschäftsmodellen nämlich vergleichsweise skeptisch, heißt es in der Studie.
Neo-Banken kaum angekommen
Das zeigt sich vor allem bei der Nutzung von Neo-Banken: Nur neun Prozent der Deutschen nutzen sie. Das gilt auch für junge Menschen: In der Generation Z ist das Geschäftsmodell mit zehn Prozent ebenfalls kaum angekommen. In Asien nutzt beispielsweise schon jeder Dritte Neo-Banken. (fp)