"Der stationäre PC hat bei uns ausgedient und wird abgeschafft", sagte Lukas Köhler, Leiter Personal beim Bankhaus Metzler, im Interview mit "Bloomberg News". Die Umstellung auf Laptops für die rund 800 Kollegen soll im dritten Quartal erfolgen und ein nahtloses Arbeiten an unterschiedlichen Orten ermöglichen. Bereits ausgegeben wurden iPhones 12. Einen festen Schreibtisch in der Bank soll aber auch künftig jeder Mitarbeiter haben.

Die Frankfurter Privatbank hatte bereits vor längerem eine Betriebsvereinbarung geschlossen, der zufolge Mitarbeiter zu mindestens 20 Prozent mobil oder vom Homeoffice aus arbeiten dürfen. Voraussetzung ist die doppelte Freiwilligkeit. Allerdings war die volle Umsetzung bisher durch die hohen Corona-Fallzahlen unmöglich. Bis zuletzt galt noch ein Orientierungswert für die Anwesenheit im Büro von maximal 40 Prozent. Nun werden alle Vorgaben aufgehoben und die Bank geht zum neuen Regelbetrieb in der Nach-Corona-Welt über.

Präsenzkultur soll erhalten bleiben
"Wahrscheinlich wird sich die Quote für das mobile Arbeiten zwischen 20 und 40 Prozent einpendeln. Das wäre deutlich mehr als vor der Pandemie", so Köhler. Zugleich stellte er klar, dass Metzler die Präsenzkultur erhalten wolle. Die Bank sei überzeugt, dass die physische Zusammenarbeit bei komplexen Themen einen Vorteil biete. "Im Schnitt sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehr in der Bank als mobil arbeiten."

Die Homeoffice-Regelungen bei Metzler basieren auf einer bilateralen Einigung. Der Gewerkschaft Verdi war es bei den vor wenigen Wochen abgeschlossenen Tarifverhandlungen mit den privaten Banken, zu denen Metzler gehört, nicht gelungen, einen generellen Anspruch auf Homeoffice durchzusetzen. Hingegen enthalten die Verträge mit öffentlichen Banken – darunter BayernLB, Helaba und LBBW – einen Anspruch auf mobiles Arbeiten von bis zu 40 Prozent. (mb)