Baufi-Bestand der Sparkassen schrumpft erstmals seit 2012
Der Immobilienboom bescherte insbesondere den öffentlich-rechtlichen Geldhäusern in den vergangenen Jahren ein starkes Neugeschäft bei Hauskrediten. Doch die Zinswende sorgte für ein abruptes Ende der Hausse: Der Bestand an Baufinanzierungen sinkt erstmals seit elf Jahren.
Der Bestand an privaten Immobilienkrediten der Sparkassen ist im ersten Quartal gesunken. Dies stellt den ersten Rückgang seit 2012 dar, wie das Analysehaus Barkow Consulting auf Grundlage von Daten der Bundesbank herausfand. Der Bestand sank demnach unter dem Strich um 800 Millionen auf 389 Milliarden Euro. Dies stellte den stärksten Rückgang seit 2009 dar, so die Barkow-Experten. Die Immobilienhausse hatte über Jahre das Geschäft mit Baufinanzierungen angetrieben – vor allem bei den Sparkassen als größte Anbieter.
Die Zinswende bereitete dem Boom jedoch ein Ende. Seit dem Sommer ist das Neugeschäft der Sparkassen bei Hypotheken an Privatleute rückläufig – und drehte zuletzt sogar ins Negative. Bei den Volks- und Raiffeisenbanken zeigt sich ein ähnliches Bild. Allerdings verzeichneten die Genossenschaftsbanken im Gegensatz zu den öffentlich-rechtlichen Kollegen auch im ersten Quartal noch ein Wachstum, und zwar um rund 480 Millionen Euro. Branchenweit hatte sich im März das Baufi-Neugeschäft leicht erholt.
Fette Jahre sind vorbei
Allerdings erwiesen sich die ersten drei Monate des Jahres in den vergangenen Jahren stets als der schwächste Zeitraum eines Jahres, was das Neugeschäft bei Baufinanzierungen angeht, merkt Barkow-Gründer Peter Barkow an. "Insofern kann das Wachstum auch bei den Sparkassen im zweiten Quartal durchaus wieder ins Positive drehen", meint der Datenexperte. Allerdings dürfte das Wachstumsniveau vergangener Jahre in weiter Ferne liegen. "Die fetten Wachstumsjahre sind wohl trotzdem erstmal vorbei", stellt Barow fest. (ert)