Baufinanzierungs-Neugeschäft erreicht weiteren Tiefpunkt
Das Volumen der Neufinanzierungen bei privaten Immobilienkrediten in Deutschland sinkt so stark wie noch nie. Die steigenden Zinsen und höheren Kosten verderben die Laune der Häuslebauer. Das trifft auch Banken und Sparkassen.
Die Ausgabe an Immobilienkrediten an Privatpersonen in Deutschland ist im November 2022 noch stärker zurückgegangen als in den Vormonaten. Das Volumen der Neufinanzierungen sackte auf 13,6 Milliarden Euro. Dies sind 39 Prozent weniger als im Vorjahr, zeigt eine Analyse der Datengesellschaft Barkow Consulting, wie das "Handelsblatt" berichtet. Damit erreicht das Neugeschäft mit Immobilienfinanzierungen den niedrigsten Stand seit Juni 2011.
Bereits im September und Oktober war das Neufinanzierungsvolumen massiv zurückgegangen. Noch im März 2022 hatte das Baufinanzierungsgeschäft einen Höchststand von 32,3 Milliarden Euro erreicht. Seither ist das Volumen nunmehr um 60 Prozent eingebrochen, wie Barkow Consulting unter Berufung auf Daten der Europäischen Zentralbank und der Deutschen Bundesbank mitteilt.
Seit der Zinsanhebung der Notenbanken steigen auch die Kosten für die Baufinanzierung. Dies dämpft die Kauflaune potenzieller Immobilienerwerber. Zudem schlagen die steigenden Materialkosten auf die Baubranche durch. Häuslebauern wie Handwerkern fällt eine Kostenkalkulation deutlich schwerer. Das Geschäft mit Immobilienkrediten war in der Vergangenheit eine lukrative Einnahmequelle für deutsche Banken und Sparkassen. (ert)