Bayerisch-hanseatische Privatbanken-Fusion abgesagt
Die Merkur Privatbank aus München und die Otto M. Schröder Bank hatten im Juli mitgeteilt, dass sie über ein Zusammengehen verhandeln. Die Eckpunkte standen bereits fest. Doch nun blasen die Institute die Vereinigung ab.
Die Merkur Privatbank aus München und die Otto M. Schröder Bank aus Hamburg haben Gespräche über einen Zusammenschluss aufgegeben. Dies teilten die Institute mit. Die Verhandlungen seien ohne Einigung beendet worden, heißt es von der Merkur Privatbank. "Nach intensiven und offenen Beratungen ist man im besten gegenseitigen Einvernehmen zu dem Ergebnis gekommen, das Fusionsprojekt nicht weiterzuführen", teilte wiederum die Otto M. Schröder Bank mit.
Bei dem Hamburger Institut war es in den im Juli aufgenommenen Verhandlungen darum gegangen, "die Weichen für eine Nachfolgeregelung zu stellen", wie es damals hieß. Die Eigentümerfamilie der Hanseaten wollte aber an der geplanten Bankstruktur beteiligt bleiben. "Die Familie Schröder hat sich entschieden, die Otto M. Schröder Bank weiterhin langfristig als Aktionäre zu begleiten und plant weitere Wachstumsinitiativen in den sehr gut etablierten Bereichen der Immobilienfinanzierungen und der Vermögensanlage", heißt es nun.
Kooperation bei einzelnen Geschäften
Beide Häuser würden "ihren erfolgreichen Weg eigenständig weitergehen, freundschaftlich verbunden bleiben", heißt es in der Mitteilung aus Hamburg weiter. Aufgrund der "vertrauensvollen Gespräche" würden die Institute "in einzelnen Geschäften, etwa bei Finanzierungsvorhaben", künftig jedoch kooperieren.
Marcus Lingel, Vorsitzender der Geschäftsführung und persönlich haftender Gesellschafter der Merkur Privatbank, richtet das Augenmerk nun auf Wachstum ohne Zukäufe. "Als eines der größten inhabergeführten deutschen Geldhäuser sind wir hervorragend aufgestellt, um unsere strategischen Ziele durch organisches Wachstum nachhaltig zu erreichen", lässt er sich in der Mitteilung aus München zitieren. (ert)