Der Maklerpool BCA und das Fintech Capinside haben eine Kooperation vereinbart. Über die BCA-Investmentplattform "Diva" erhalten die Vermittler des Oberurseler Maklerpools künftig Zugang zu den Tools und Inhalten des Hamburger Start-ups. Capinside betreibt eine Informationsplattform für Finanzprofis. Über das Portal können sie beispielsweise Fonds vergleichen und Wirtschaftsnachrichten lesen – die entsprechenden Inhalte stellt Capinside für jeden Nutzer individuell zusammen. Die "Diva" wird damit von einem reinen Beratungs- und Abwicklungstool zu einer Plattform, auf der auch Nachrichten und Analysen zu finden sind.

"Die Tools von Capinside erweitern die Möglichkeiten unserer Investmentplattform", erläutert Marc Sattler, der die Kooperation bei der BCA verantwortet, im Gespräch mit FONDS professionell ONLINE. Beispielsweise wird es dank Capinside möglich sein, die BCA-Empfehlungsliste um das Format "Fonds im Fokus" zu erweitern, mit dem das Analyseteam des Maklerpools die empfohlenen Fonds detaillierter vorstellt. "Die Möglichkeit, zu jeder Zeit auf jedem Endgerät auf solche Inhalte zugreifen zu können, erlaubt unseren Beratern ein effizienteres Arbeiten", sagt Sattler. Die Integration des BCA-Fondsresearchs in die "Diva"-Welt bezeichnet er als "einen nächsten Entwicklungsschritt" der Beratersoftware.

Die Kooperation kostet den Maklerpool keinen Cent
Bei Capinside wird bei jedem Fonds außerdem angezeigt, auf welchem Platz im Ranking seiner Vergleichsgruppe er aktuell liegt. Das ergänzt die bisherigen Funktionalitäten der "Diva". Zudem können BCA-Vermittler via Capinside die Musterportfolios des Maklerpools, die auf verschiedene Kundengruppen zugeschnitten sind, um eigene Fondsideen erweitern. "Mit der Kooperation geben wir Beratern, die individueller arbeiten möchten, mehr Raum", ist Sattler überzeugt.

Ein schlagendes Argument für die BCA: Die Kooperation kostet den Maklerpool keinen Cent – und beschert der "Diva" neue Funktionalitäten, ohne eigene IT-Ressourcen zu beanspruchen. Den nötigen Programmieraufwand erledigt Capinside. Das nötige Geld ist vorhanden, die Hamburger sammelten erst Anfang Februar in einer Finanzierungsrunde 3,3 Millionen Euro bei Risikokapitalgebern ein.

Capinside möchte mit Leads Geld verdienen
Und was verspricht sich das Hamburger Start-up von der Kooperation? "Uns ist wichtig, gute Berater auf unsere Plattform zu holen und dadurch unsere Reichweite zu steigern", sagt Capinside-Vorstand Philipp Schröder im Gespräch mit FONDS professionell ONLINE. Sein Unternehmen verdient unter anderem damit Geld, dass Asset Manager kostenpflichtige Profile bei Capinside anlegen und Inhalte rund um ihre Fonds über die Plattform verbreiten.

In Zukunft wird die Kooperation eine weitere Dimension haben. Denn Ende dieses Monats soll "Value Search" live gehen, ein Portal, mit dem sich Capinside an Endanleger richtet. Diese sollen über "Value Search" Finanzprodukte vergleichen und ihr Portfolio optimieren können. Bei Bedarf können sie sich an einen Berater wenden. Hier kommt die BCA ins Spiel. "Die BCA-Makler erweitern unseren Pool an Beratern, die den Privatanlegern unter unseren Usern als Ansprechpartner zur Seite stehen können", sagt Schröder. Hat ein Endkunde einen Beratungswunsch, reicht Capinside dessen Anliegen an einen qualifizierten Vermittler weiter. Anfangs plant Schröder, solche Leads kostenfrei abzugeben, später möchte Capinside damit Geld verdienen. (bm)


Ein ausführliches Firmenporträt über Capinside lesen Sie in FONDS professionell 1/2019 ab Seite 274. Angemeldete FONDS professionell KLUB-Mitglieder können den Beitrag auch hier im E-Magazin abrufen.