Bericht: Deutsche Bank ändert Benotungssystem für Boni
Das größte deutsche Geldhaus justiert einem Medienbericht zufolge bei den Kriterien nach, welche über die Höhe der jährlichen Prämien entscheiden. Demnach sollen neben Finanzfaktoren auch andere Aspekte einfließen.
Die Deutsche Bank hat informierten Kreisen zufolge das Bewertungsschema für diese Bonus-Saison geändert. Dies berichtet die Nachrichtenagentur "Bloomberg". Wie zu hören sei, werde die Basis der Leistungsbeurteilung breiter. Indikatoren abseits der Finanzaspekte wie Teamwork erhalten mehr Gewicht.
Für die Einschätzung der Mitarbeiter setze die Bank zudem nun auf fünf Noten statt wie bislang auf drei, berichteten darüber informierte Personen "Bloomberg" zufolge. Auf das Gesamtvolumen des Bonuspools werden die neuen Kriterien keine Auswirkungen haben. Innerhalb der Bank habe die Entscheidung für Nervosität gesorgt, hieß es. Ein Sprecher der Deutschen Bank lehnte eine Stellungnahme ab.
Die Entscheidung über die jährlichen Boni gilt als eine der wichtigsten in Bezug auf die Arbeitsmoral der Mitarbeiter. Dies trifft vor allem auf die Investmentbank zu, die oft den größten Teil des Konzerngewinns erwirtschaftet. Die Debatte über die variablen Vergütungen begann bei der Bank im vergangenen Monat. Eine endgültige Entscheidung sei für den März geplant, hieß es aus informierten Kreisen.
Bestbezahlter Mitarbeiter seit einem Jahrzehnt
Einer "Bloomberg"-Umfrage unter Analysten zufolge dürfte die Deutsche Bank 2024 einen Nettogewinn von rund vier Milliarden Euro erzielt haben und damit etwas weniger als im Vorjahr. Finanzvorstand James von Moltke hatte im November erklärt, die Deutsche Bank sei mit Blick auf die Geschäftsdynamik in dieser Phase des Jahres "sehr ermutigt".
Für 2023 hatte die Deutsche Bank ihren Gesamtbonuspool angesichts einer schwachen Performance der Investmentbank gekürzt. Ein Mitarbeiter indessen kassierte mehr als 14 Millionen Euro und war damit der bestbezahlte des Kreditinstituts seit mindestens einem Jahrzehnt. (Bloomberg/ert)