Der Verbund der Genossenschaftsbanken stockt seinen Anteil an der Auskunftei Schufa auf. Einem Bericht der Wirtschaftszeitung "Handelsblatt" zufolge erhöhen die Volks- und Raiffeisenbanken, darunter die zur DZ Bank gehörende Teambank, ihre Beteiligung um 6,7 Prozent auf rund 27 Prozent. Zusammen mit der Sparkassen-Gruppe, die 26 Prozent hält, sichern sich die beiden Bankenlager die Mehrheit an dem Datenanbieter.

Um die Anteile an der Schufa, die Bonitätsdaten von Verbrauchern sammelt, war ein Bieterstreit entflammt. Im vergangenen Herbst war bekannt geworden, dass der schwedische Finanzinvestor EQT das Anteilspaket der Société Générale in Höhe von zehn Prozent erwerben will. Die Auskunftei war damals auf zwei Milliarden Euro bewertet worden. Die Schweden wollen die Schufa internationaler ausrichten.

Auch Sparkassen wollen offenbar aufstocken
Sparkassen und Genossenschaftsbanken wollen jedoch an der bisherigen Ausrichtung festhalten und verhindern, dass EQT die Mehrheit an der Schufa erlangt. So wollen auch die öffentlich-rechtlichen Geldhäuser ihren Anteil aufstocken, berichtet das "Handelsblatt". "An unserer ursprünglichen Interessenlage bezüglich der Schufa hat sich nichts geändert", teilte der Deutsche Sparkassen- und Giroverband der Zeitung mit. Die DZ Bank und die Société Générale wollten sich nicht äußern. Dem Branchendienst "Finanz-Szene.de" zufolge bestätigten aber Insider den Verkauf der Schufa-Anteile.

Die Schweden wiederum signalisierten offenbar bereits Interesse an den Anteilen von Deutscher Bank und Commerzbank. Die beiden Institute halten zusammen rund 18 Prozent an der Schufa. Dem "Handelsblatt" zufolge habe EQT bereits deutlich gemacht, auch als Minderheitseigner bei der Auskunftei mitmischen zu wollen. (ert)