Immer wieder wurde spekuliert, dass Bitpanda über die Börse Geld für weiteres Wachstum einsammeln könnte. Nun soll das Unternehmen verschiedene Optionen ausloten, darunter auch einen Börsengang (IPO) in Frankfurt. Das berichtet "Bloomberg" mit Verweis auf informierte Personen. 

Demnach stehen Citigroup und JP Morgan Chase dem Unternehmen zur Seite. Zu den Optionen zählt auch ein Verkauf. Kommt ein Deal zustande, könnte die Bewertung bei mindestens vier Milliarden US-Dollar (3,7 Milliarden Euro) liegen.

Transaktion 2025
Sollte sich Bitpanda für eine Transaktion entscheiden, würde diese nach Angaben der informierten Personen wahrscheinlich im nächsten Jahr über die Bühne gehen. Die Erwägungen seien noch im Gange und die Kryptobörse könnte sich auch gegen einen Deal entscheiden, hieß es. Vertreter von Citi und JP Morgan wollten sich nicht zum Thema äußern. Bitpanda reagierte zunächst nicht auf eine Bitte um Stellungnahme.

Das Wiener Kryptowährungsunternehmen hat in der Vergangenheit immer wieder Schritte gesetzt, die ebenfalls als Aufhübschungs-Signal in Richtung IPO gedeutet wurden. 2022 richteten die Wiener eine in der Schweiz firmierende Holding AG ein, unter der die Gruppe nun operiert. Als ein Grund dafür wurde ein langfristig besserer Zugang zum Kapitalmarkt genannt. Auch war Bitpanda in den vergangenen Monaten sehr aktiv in der Image-Pflege, indem das Sportsponsoring stark ausgebaut wurde.

Wien keine Option
Die momentan wieder sehr hohen Kryptowährungskurse stützen das Geschäft beziehungsweise die Bewertung von Bitpanda und würden einen hohen Verkaufs- oder Aktienpreis ermöglichen. Bitpanda-Gründer Eric Demuth hatte 2019 bei einem offiziellen Termin bereits einen möglichen IPO innerhalb von fünf Jahren in den Raum gestellt. Dass Wien dabei nicht die erste Wahl sein würde, ließ er schon damals anklingen. 

Bitpanda sagte im Mai, dass es für 2024 einen Rekordgewinn erwartet, wobei das Unternehmen in den ersten drei Monaten dieses Jahres einen Umsatz von mehr als 100 Millionen Euro (108 Millionen US-Dollar) erzielte. Im vergangenen Jahr lag der Vorsteuergewinn bei 13,6 Millionen Euro, nachdem im Jahr 2022 Verluste von mehr als 130 Millionen Euro zu Buche gestanden hatten.

Bitpanda wurde 2014 gegründet und bietet Privatkunden den Handel mit Kryptowährungen, Aktienderivaten und Rohstoffen an. Das österreichische Start-up wurde im August 2021 mit 4,1 Milliarden Dollar bewertet, als es 263 Millionen Dollar von Investoren wie Thiels Valar Ventures, dem milliardenschweren Finanzier Alan Howard und Redo Ventures erhielt. (eml)