"Das ist der Aufhänger für den heutigen Tag. Danke, dass Sie gekommen sind", sagte Warren Buffett nach der Bekanntgabe seines bevorstehenden Rücktritts zu den verblüfften rund 40.000 Anhängern gegen Ende der jährlichen Hauptversammlung von Berkshire Hathaway am Samstag (3.5.) in Omaha.

Stabübergabe an Greg Abel
Nach fast sechs Jahrzehnten an der Spitze des Konglomerats macht der 94-Jährige am Ende des Jahres Schluss und schlägt dem Verwaltungsrat Greg Abel, derzeit stellvertretender Vorsitzender für das Nicht-Versicherungsgeschäft, als seinen Nachfolger vor. Abel wird der erste neue CEO von Berkshire seit 1970 sein – dem Jahr, in dem Buffett selbst die Position übernahm. Der 62-Jährige wird künftig eine Holdinggesellschaft mit mehr als 390.000 Mitarbeitern führen, die in unterschiedlichsten Unternehmen tätig sind.

Nur noch in beratender Funktion
Buffett hat Berkshire Hathaway über Jahrzehnte hinweg durch Übernahmen aufgebaut und sie zu einem 1,16 Billionen US-Dollar schweren Imperium geformt. Er wolle dem Unternehmen nach seinem Rücktritt weiter als Berater zur Seite stehen, die Entscheidungen werde jedoch Abel treffen, so das "Orakel von Omaha". 

Mit Berkshires Cash-Bestand von 347,7 Milliarden Dollar wird Abel dem Unternehmen künftig durch weitere Übernahmen und Investitionen seinen eigenen Stempel aufdrücken können. Er erklärte bereits vor Buffetts Bekanntgabe, dass sich die Investitionsphilosophie des Unternehmens unter seiner Leitung nicht ändern werde.

Scharfe Kritik an Trump
Buffett selbst übte zuvor deutliche Kritik an der Wirtschaftspolitik von US-Präsident Donald Trump und bezeichnete die Zölle als einen "kriegerischen Akt". Er warnte davor, dass sich diese negativ auf das Berkshire-Portfolio auswirken könnten.

Einen Bilder-Rückblick auf die letzte Jahreshauptversammlung von Berkshire Hathaway unter der Leitung von Warren Buffett finden Sie in unserer Fotostrecke oben. (mb/Bloomberg)