Commerzbank schaltet KI-Banking-Avatar frei
Eigentlich sollte "Ava" schon im Herbst 2024 live gehen, jetzt ist es so weit: Wer die Commerzbank-App installiert hat, kann sich nun von einer virtuellen Assistentin helfen lassen. Von dem KI-Tool sollen nicht nur Kunden, sondern auch deren Berater profitieren: Ava nimmt ihnen Routineaufgaben ab.
Commerzbank-Kunden können sich in der Banking-App des Kreditinstituts künftig von einem Avatar unterstützen lassen. Die virtuelle Assistentin namens "Ava", mit der Kunden in natürlicher Sprache interagieren können, soll Fragen beantworten und kundenspezifische Hinweise zu verschiedenen Bankdienstleistungen geben können.
"Der Avatar basiert auf den KI-Technologien von Microsoft Azure und vereint künstliche Intelligenz mit einer menschlichen Komponente, denn Ava basiert auf dem Antlitz einer Schauspielerin", heißt es in einer Pressemitteilung. Derzeit werde Ava schrittweise für die Kundinnen und Kunden der Bank freigeschaltet. Ursprünglich hatte das Institut geplant, das KI-Tool schon im Herbst 2024 live zu schalten (siehe auch FONDS professionell 1/2024, Seite 408, oder (nach Anmeldung) hier im E-Magazin).
Noch spricht "Ava" nur Deutsch – aber das wird sich ändern
"Die Commerzbank ist eine der ersten Banken, die generative KI und Avatar-Technologie in einer Kundenanwendung kombiniert", sagt Thomas Schaufler, Vorstand für Privat- und Unternehmerkunden der Commerzbank. Ziel sei es, den Kunden Lösungen zu bieten, "die ihre alltäglichen Bankgeschäfte so schnell, einfach und komfortabel wie möglich machen", so Schaufler.
Ava gibt nicht nur allgemeine Informationen beispielsweise über verschiedene Kontomodelle, sondern kann die App-Nutzer etwa auch über die aktuelle Höhe ihres Kreditkartenlimits informieren. Einige Banking-Transaktionen ließen sich auch direkt aus dem Dialog heraus anstoßen, unter anderem die Bestellung einer neuen Kreditkarte oder das Sperren oder Entsperren einer Karte. "Zudem hilft Ava bei der Übersicht und Verwaltung von Konten und Finanzprodukten auf einer benutzerfreundlichen Oberfläche", verspricht die Commerzbank. Das Angebot soll schrittweise erweitert werden, auch mit Blick auf die Sprachen – bislang beherrscht Ava nur Deutsch.
Entlastung der Mitarbeiter
"Bei komplexeren Anliegen werden die Kundinnen und Kunden an Expertinnen und Experten im Kundencenter der Bank weitergeleitet", heißt es in der Presseaussendung. Damit weist die Bank auf einen Punkt hin, den sie in der offiziellen Mitteilung nicht erwähnt: Mit dem Avatar möchte die Commerzbank ihre Mitarbeiter von Standardaufgaben befreien – besonders üppig besetzt sind die Filialen des Instituts schließlich nicht mehr. (bm)