Credit Suisse will Investmentbanking und Handelssparte zusammenlegen
Die Schweizer Großbank steht kurz davor, einen umfassenden Geschäftsumbau bekannt zu geben, mit dem Konzernchef Thomas Gottstein die Kontrollen verschärfen und die Performance der Investmentbank steigern will.
Die Credit Suisse Group plant, ihre Investmentbanking- und Kapitalmarktsparte, die in den letzten Quartalen Verluste verbucht hat, in die wiederauflebende Handelssparte für globale Märkte zu verschmelzen, berichtet "Bloomberg" unter Berufung auf informierte Kreise. Die Bank rechne auch damit, ihre Risiko- und Compliance-Bereiche zusammenzulegen, hieß es weiter.
Die Änderungen sind Teil eines Umbaus, mit dem Konzernchef Thomas Gottstein die Rentabilität des Wertpapierbereichs steigern und gleichzeitig die Risikoüberwachung verschärfen will, nachdem die Bank an einer Reihe von Geschäften im Zusammenhang mit von Skandalen betroffenen Unternehmen beteiligt war. Sie sind auch die ersten Anzeichen dafür, dass der neue Schweizer Konzernchef dem Kreditinstitut seinen Stempel aufdrückt, um einen belastenden Spionagevorfall hinter sich zu lassen.
Der Schritt würde die Aufspaltung rückgängig machen, die sein Vorgänger Tidjane Thiam vor fünf Jahren angesichts eines Ertragseinbruchs vorgenommen hatte. Globale Unternehmen haben sich lange den Kopf zerbrochen, ob es am besten ist, Investmentbanking- und Handelsbereiche zusammenzuhalten oder getrennt zu betreiben. Goldman Sachs hat zwei separate Abteilungen, während Investmentbanker und Händler bei Morgan Stanley alle an eine Führungskraft berichten. (mb)