Das verdienen die Banken pro Kunde
Banken in Österreich und Deutschland verdienen im europäischen Vergleich nach wie vor gut. Das zeigt eine neue Retailbanken-Analyse.
2024 war für europäische Privatkundenbanken ein weiteres Erfolgsjahr, wie der "Retail Banking Monitor 2025" von PwC zeigt. Demnach stiegen die Erträge der Banken im vergangenen Jahr um drei Prozent, das Betriebsergebnis legte um vier Prozent zu. Im Jahr davor waren die Erträge allerdings noch um 14 Prozent gestiegen, die Ergebnisse sogar um 30 Prozent.
Trotz des zunehmenden Wettbewerbs zeigen die Durchschnittserträge pro Kunde, wie sehr die klassischen Retailbanken zuletzt vom Zinsgeschäft profitieren konnten. So erzielten die belgischen Institute 2024 im Schnitt knapp 1.200 Euro Ertrag pro Kunde, die Banken in Österreich kamen auf etwa 850 Euro, die deutschen Privatkundenbanken auf immerhin noch rund 670 Euro. Der Maximalwert bei den "Challenger-Banken" lag dagegen bei 208 Euro Ertrag pro Kunde, heißt es bei PwC.
Rang 2024 | Land | Ertrag/Kunde in € |
1 | Belgien | 1.177 |
2 | Österreich | 852 |
3 | Niederlande | 797 |
4 | Spanien | 741 |
5 | Deutschland | 668 |
6 | Nordeuropa1 | 583 |
7 | Frankreich | 553 |
8 | Großbritannien | 398 |
1 Nordeuropa: Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland; Quelle: PwC
Auf ein zinsgetriebenes Wachstum können sich die Institute allerdings angesichts der gesunkenen Notenbankzinsen nun nicht mehr verlassen, heißt es in einer Mitteilung von PwC. Sie müssen sich außerdem auch angesichts der Konjunkturprobleme, die durch die US-Zollpolitik verstärkt werden, wappnen.
Retailbanken müssten vor allem ihre zinsunabhängigen Erträge aus Gebühren und Provisionen stärken, ihr Betriebsmodell modernisieren und ihre Kosten senken, heißt es bei PwC. Zuletzt seien die zinsunabhängigen Erträge aus Gebühren und Provisionen bei 27 Prozent der Gesamterträge stagniert. (eml)