Deka weitet Fondsgeschäft deutlich aus
Nachdem in den vorangegangenen Jahren bei dem öffentlich-rechtlichen Zentralinstitut der Zertifikatevertrieb den Takt vorgegeben hatte, lebte 2024 das Fondsgeschäft wieder auf. Die Deka erzielt im Privatkundengeschäft hohe Mittelzuflüsse.
Die Deka hat im vergangenen Jahr den Verkauf von Investmentfonds deutlich ausgebaut. Die Nettovertriebsleistung, wie der zentrale Dienstleister der deutschen Sparkassen den Nettoabsatz nennt, erreichte im Fondsgeschäft mit Privatkunden 11,4 Milliarden Euro. Im Vorjahr waren unter dem Strich lediglich 5,4 Milliarden Euro in die Fonds des Hauses geflossen. Die Gesamtvertriebsleistung bei Fonds und Zertifikaten an Privatkunden lag mit 25,7 Milliarden Euro über dem Vorjahr, als die Deka 22,7 Milliarden einsammeln konnte.
Besonders gefragt seien unter Retailanlegern Aktienfonds mit vier Milliarden sowie Rentenfonds mit 2,3 Milliarden Euro an Zuflüssen gewesen, teilte die Deka mit. Die neuen Vermögensverwaltungen des Instituts stießen ebenfalls auf großes Interesse, wie FONDS professionell bereits berichtete. So erreichte der Absatz hier 917 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es 586 Millionen Euro gewesen. Deutlich schwächer schnitten offene Immobilienfonds mit 350 Millionen Euro Nettozuflüssen ab. Im Vorjahr waren noch 1,2 Milliarden in die Vehikel geflossen.
Zertifikatevertrieb geht zurück
Zudem kletterte die Zahl der Wertpapiersparpläne. 583.000 Verträge seien netto im vergangenen Jahr bei der Deka neu abgeschlossen worden. Im Vorjahr waren es lediglich 222.000 neue Sparpläne gewesen. "Das Wertpapiersparen ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen", kommentiert Deka-Chef Georg Stocker die Entwicklung. "Das ist ein wichtiges Signal für den Wohlstandserhalt in unserer Gesellschaft."
Der Bruttoabsatz von Privatkunden-Zertifikaten ging aufgrund der gesunkenen Zinsen von 17,3 auf 14,3 Milliarden Euro zurück. Die Gesamtvertriebsleistung inklusive Zertifikate und dem Geschäft mit institutionellen Kunden erreichte 28,9 Milliarden Euro. Im Vorjahr waren es lediglich 5,7 Milliarden Euro gewesen. 2023 hatte der Abgang eines institutionellen Kunden dem Haus Mittelabzüge von mehr als 17 Milliarden Euro beschert und den Gesamtabsatz gedämpft.
Prognose übertroffen, Gewinn aber unter Vorjahr
Zuletzt war bekannt geworden, dass der für das Asset Management verantwortliche Vorstand Matthias Danne 2026 sein Amt abgeben wird. Auch der für den Sparkassenvertrieb sowie das Geschäft mit institutionellen Kunden verantwortliche Torsten Knapmeyer stehe für eine Verlängerung seines 2026 auslaufenden Vorstandsvertrages nicht zur Verfügung.
Beim Gewinn sieht die Deka ihre Prognose übertroffen. Das sogenannte wirtschaftliche Ergebnis, wie es der zentrale Wertpapierdienstleister der deutschen Sparkassen nennt, lag mit 892,2 Millionen Euro allerdings mehr als acht Prozent unter dem Vorjahreswert. Dieser sei von "positiven Bewertungseffekten" beeinflusst gewesen, argumentiert das Institut. Das Haus verfüge damit dennoch über "genügend finanziellen Spielraum für Zukunftsinvestitionen – in Menschen, neue Technologien und Digitalisierung", so Deka-Chef Stocker. (ert)