Deutsche-Bank-Chef kündigt Stellenabbau in erheblichem Umfang an
Die Deutsche Bank will ihr Filialnetz reduzieren. Dabei fallen auch zahlreiche Stellen weg, sagte nun Vorstandschef Christian Sewing. Ein Konzernsprecher betont jedoch, dass es sich um bereits bekannte Maßnahmen handelt.
Die Deutsche Bank setzt ihren Sparkurs fort. Im Zuge der geplanten Filialschließungen sollen auch Stellen wegfallen, sagte Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing auf der European Financials Conference von Morgan Stanley in London, berichtet die Nachrichtenagentur "Reuters". "Bei der Privatbank werden wir in diesem Jahr fast 2.000 Stellen abbauen", führte Sewing aus.
Die finanziellen Mittel für den Stellenabbau seien schon eingeplant, heißt es weiter. Im vergangenen Jahr hatte das Frankfurter Geldhaus bereits 125 Filialen geschlossen, um Kosten zu senken. Bei der Deutschen Bank und der Postbank würde auch noch eine weitere, "signifikante Anzahl" von Filialen geschlossen, so Sewing.
"Es gibt kein neues Sparprogramm"
Ein Sprecher des Unternehmens betonte der Nachrichtenagentur "DPA" zufolge, dass es sich bei den Filialschließungen um bereits bekannte Maßnahmen handle. Die Stellenkürzungen seien eine Folge dieser Maßnahmen sowie von Einsparungen im Backoffice. "Es gibt kein neues Sparprogramm", stellte der Sprecher klar.
Bereits Ende Januar hatte Sewing angekündigt, dass Deutschlands größte Bank mit einem neuen Strategieprogramm, "Deutsche Bank 3.0", weiter umgebaut werden soll. Ziel sei es, Erträge und Effizienz zu steigern und damit die Profitabilität des Instituts zu erhöhen. Dies könnte auch weitere Auswirkungen auf die Arbeitsstruktur haben, da Hierarchien gestrafft werden sollen.
Mehr digitale Beratung, weniger Filialen
Zusätzlich hatte die Bank im September angekündigt, die Beratung für Privatkunden verstärkt über Video und Telefon anzubieten. In diesem Zuge sollen weitere kleinere Filialen geschlossen werden. Eine "mittlere zweistellige Zahl" an Standorten sei betroffen. Der Dax-Konzern habe hierzu bereits Gespräche mit dem Betriebsrat aufgenommen.
Derzeit beschäftigt die Deutsche Bank rund 90.000 Mitarbeiter weltweit. In den vergangenen Jahren hat das Kreditinstitut immer wieder Filialen geschlossen, um seine Kosten zu reduzieren. (mb)