Vermögensverwalter aus Düsseldorf geht mit HRK Lunis unter ein Dach
Die Konsolidierung unter Vermögensverwaltern schreitet voran. HRK Lunis schließt sich mit dem Düsseldorfer Haus Grossbötzl, Schmitz & Partner zusammen. Erst kurz zuvor hatte Private-Equity-Investor Christopher Flowers den Ausstieg bei HRK Lunis verkündet.
Der Vermögensverwalter HRK Lunis und die Düsseldorfer Gesellschaft Grossbötzl, Schmitz & Partner schließen sich zusammen. Dies teilten die Gesellschaften mit. Demnach soll das vereinte Haus ein Vermögen von rund 7,5 Milliarden Euro betreuen. HRK Lunis zählt eigenen Angaben zufolge mit 6,6 Milliarden Euro zu den größten bankunabhängigen Vermögensverwaltern in Deutschland. Die Transaktion, der die Aufsicht noch zustimmen muss, soll Anfang 2026 vollzogen werden. Finanzielle Details des Deals nannten die Parteien nicht.
Lunis Vermögensmanagement war 2017 von ehemaligen Bankern des Instituts J. Safra Sarasin unter Beteiligung von J.C. Flowers, der Private-Equity-Gesellschaft des bekannten Milliardärs und ehemaligen Goldman-Sachs-Investmentbankers Christopher Flowers, gegründet worden. Lunis war mit dem Ziel angetreten, sowohl organisch wie durch Übernahmen zu wachsen. So erfolgte 2022 der Zusammenschluss mit Huber, Reuss & Kollegen zu HRK Lunis. 2024 kam die Hamburger Providens Vermögensmanagement dazu.
Ausstieg von Flowers
Erst Ende März hatte HRK Lunis mitgeteilt, dass J.C. Flowers ihren Mehrheitsanteil an dem Vermögensverwalter abgibt. Die Anteile übernimmt die französische Private-Equity-Gesellschaft Seven2. Bereits 2019 wollte Flowers die Beteiligung an Lunis losschlagen. Doch der geplante Verkauf an die auf Mittelstandsfinanzierung spezialisierte Gesellschaft Youmex platzte.
"Durch den Zusammenschluss sind wir in der Lage, unseren Kunden durch die Erweiterung unseres Produkt- und Dienstleistungsangebots einen größeren Mehrwert zu bieten", begründet Philip Terwey, geschäftsführender Gesellschafter von Grossbötzl, Schmitz & Partner, den Deal. "Wir sehen eine große Übereinstimmung zwischen uns und der HRK Lunis."
In Nordrhein-Westfalen präsent
HRK-Lunis-Chef und Mitgründer Andreas Brandt ergänzt: "Mit dem Zusammenschluss zeigen wir Entschlossenheit, unseren anorganischen Wachstumskurs fortzusetzen und unsere herausragende Position als führender bankenunabhängiger Vermögensverwalter weiter zu festigen." Mit dem Zusammenschluss werde sein Haus zukünftig auch in Nordrhein-Westfalen präsent sein.
Neben HRK Lunis wollen noch weitere Häuser von einer anstehenden Konsolidierung im Zweig der Vermögensverwalter profitieren und über Zusammenschlüsse und Zukäufe wachsen. Mehrere Gesellschaften positionieren sich als Dächer für Vermögensverwalter, die eine Nachfolgelösung suchen oder sich angesichts strikterer Regulierung und steigender Kosten anderen Häusern anschließen wollen.
An Konsolidierung teilhaben
So versuchen die Düsseldorfer Gesellschaft Amauris, die Schweizer Cinerius Financial Partners sowie Athelios Vermögensatelier von Ethenea-Gründer Luca Pesarini an der Konsolidierung teilzuhaben. Auch die Frankfurter Serafin Wealth Management sowie die Privatbank Berenberg haben entsprechende Ambitionen angekündigt. Jüngst gesellte sich noch der US-Vermögensverwalter Alti Global, in den der Versicherungsriese Allianz investiert hatte, mit der Übernahme des Hamburger Multi-Family-Offices Kontora dazu. (ert)