Die Fondsgesellschaft DWS möchte ihre Beteiligung an dem chinesischen Asset Manager Harvest Fund Management aufstocken. Dies sagte DWS-Chef Stefan Hoops auf der Analystenkonferenz zu den Jahreszahlen der Deutschen-Bank-Tochter. "Wir würden unseren Anteil gerne erhöhen", sagte Hoops. Die größte deutsche Fondsgesellschaft hält 30 Prozent an dem 1999 gegründeten Asset Manager. Die anderen Anteilseigner sind China Credit Trust mit 40 und Lixin Investment mit 30 Prozent.

Der Wunsch nach einer Aufstockung des DWS-Anteils stehe im Zusammenhang mit den Wachstumsambitionen der Deutschen-Bank-Tochter in China, Japan und Indien, führte Hoops aus. Er schränkte jedoch ein: "Wie Sie sich vorstellen können, erfordern diese Dinge viele, viele Diskussionen und ich kann leider nur sagen, dass wir interessiert sind." Sein Haus unternehme alle erforderlichen Schritte. "Aber es liegt einfach nicht in unserer Hand, ob und wann das möglich sein wird."

Gespräche mit Postal Savings Bank of China beendet
Die Beteiligung an Harvest habe sich insgesamt gut entwickelt, sagte DWS-Finanzchef Markus Kobler bei der Analystenkonferenz. Das Haus sei zum viertgrößten Asset Manager Chinas aufgestiegen. Das von Harvest verwaltete Vermögen war 2024 um neun Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 214 Milliarden Euro angewachsen. Der auf die DWS entfallende Umsatzbeitrag von Harvest sank allerdings auf 49 Millionen Euro. 2023 waren es noch 56 und 2022 69 Millionen Euro gewesen.

Gespräche über eine Kooperation mit der Postal Savings Bank of China (PSBC) seien hingegen beendet worden, berichtete Hoops auf der Analystenkonferenz. Die Verhandlungen zwischen Deutscher Bank und der PSBC waren im Januar 2022 bekannt geworden. Hoops hatte im Juni 2022 Asoka Wöhrmann an der DWS-Spitze abgelöst. Konkret sei die Gründung eines Joint Ventures im Bereich des Wealth Managements angepeilt worden, erläuterte Hoops nun.

Strategische Partnerschaft in Indien
Bei solchen Partnerschaften würden üblicherweise die ausländischen Parteien die Mehrheit und die chinesische Seite eine große Minderheitsbeteiligung übernehmen. Solche Konstellationen seien jedoch für die DWS als Teil eines Bankkonzerns schwierig umsetzbar gewesen. Die Deutsche Bank hätte das Engagement in ihrem Abschluss konsolidieren müssen. Daher seien die Verhandlungen beendet worden, obgleich "uns die Diskussionen wie die Partner gefallen haben", so Hoops. Sein Haus arbeite demgegenüber in Indien "hart am Aufbau einer neuen, strategischen Partnerschaft", ergänzte der DWS-Chef, ohne jedoch Details zu nennen. (ert)