DZ-Bank-Chef zum Commerzbank-Deal: "Gewisse Sinnhaftigkeit"
Für eine Übernahme der Commerzbank durch die Unicredit gibt es laut DZ-Bank-Chef Cornelius Riese viele gute Argumente.
Nach Ansicht von Cornelius Riese, Vorstandsvorsitzender der DZ Bank, hat ein Commerzbank-Verkauf an die Unicredit "objektiv eine gewisse Sinnhaftigkeit". Bei einer Transaktion gelte es allerdings, "nationale Strahlrisiken" im Blick zu behalten, sagte Riese am Montagabend (30.9.) bei einer Veranstaltung für Journalisten.
Grundsätzlich sei bei den deutschen Aktienbanken eine weitere Konsolidierung vonnöten, so der DZ-Bank-Chef. Gerade im Firmenkundengeschäft sei Deutschland "overbanked". Indessen verstehe er aber auch die gespaltene öffentliche Meinung rund um eine mögliche Commerzbank-Übernahme durch die Italiener. "Es gibt natürlich eine gewisse Melancholie, dass die Bankenkonsolidierung in Deutschland nicht über die Deutsche Bank stattgefunden hat", so Riese.
Vergangene Woche hatte sich die Führungsriege der Commerzbank zu einem ersten inhaltlichen Austausch mit dem Management der Unicredit getroffen. Die Mailänder haben an der Commerzbank eine Beteiligung von 21 Prozent aufgebaut.
Eine Beteiligung des eigenen Instituts an der Commerzbank schließt der DZ-Bank-Chef aus. Aufgrund der dezentralen Struktur der DZ Bank sei die Commerzbank kein sinnvolles Fusionsziel. "Da gibt es von unserer Seite aus also kein Weißer-Ritter-Potenzial", so Riese. Indessen beobachte die DZ Bank weiterhin aufmerksam geeignete Übernahmeziele. "Wir sind – in kleinerem Maßstab als die Unicredit – immer auf der Suche nach Wachstumsmöglichkeiten", sagte Riese. (mb/Bloomberg)