Achim Denkel, der Gründer und langjährige Geschäftsführer der Hamburger Fondsvertriebsplattform Capinside, baut einen neuen Fondsdienstleister auf, der den etablierten Service-Kapitalverwaltungsgesellschaften (KVGen) Konkurrenz machen soll. Zur Holding Ci Fund Solutions aus Pfäffikon in der Schweiz gehören neben Capinside mittlerweile zwei KVGen: die frühere Alpina Fund Management aus Luxemburg und die ehemalige Ahead Wealth Solutions aus Liechtenstein. Beide heißen inzwischen Ci Fund Services, nur die weitere Firmierung deutet auf den Sitz in unterschiedlichen Ländern hin. 90 Prozent der Holding-Anteile gehören Mattig Asset Management, die restlichen zehn Prozent liegen bei Denkel.

"Wir sind gerade dabei, alle Prozesse der Luxemburger und Liechtensteiner KVG zu synchronisieren. Im Ergebnis werden alle wesentlichen Abläufe über eine gemeinsame digitale Plattform gesteuert werden", sagt Denkel im Gespräch mit FONDS professionell. "Das erlaubt uns, unseren Kunden anzubieten, sehr kosteneffizient Fonds in Luxemburg und Liechtenstein aufzulegen, wahlweise als UCITS oder als AIF", sagt Denkel. "Hinzu kommt die Möglichkeit, die Produkte über Capinside zu bewerben und zu vertreiben." Im Ergebnis wolle sich die Ci-Gruppe als "Komplettanbieter positionieren" und Lösungen für jede Phase des Fondsmanagements anbieten – von der Idee bis zum Vertrieb.

"Wir prüfen auch die Auflage von ETFs"
Ansprechen möchte die Ci-Gruppe unter anderem Initiatoren, die ihre Anlagestrategie in einen Fondsmantel packen möchten. "Wir werden aber auch mit Vermögensverwaltern reden und ihnen gute Angebote für ihre bestehende Fonds unterbreiten." Neben das "Standardgeschäft" mit UCITS-Fonds treten alternative Investments. "Wir prüfen auch die Auflage von ETFs", kündigt Denkel an.

Ci Fund Solutions soll sich nicht nur über den Preis differenzieren, sondern auch über die Dienstleistung. Dazu zählt das Angebot des Portfoliomanagements genauso wie die Marketing- und Vertriebsunterstützung durch Capinside – und nicht zuletzt die Digitalisierung zahlreicher Prozesse: "Bei uns muss ein Fondsberater keine Excel-Datei mehr per Mail schicken, wenn er eine Umschichtung veranlassen möchte", sagt Denkel. "Außerdem sieht er die Transaktionen in Echtzeit und nicht wie sonst mitunter üblich mit erheblichem Zeitverzug."

"Viele hochqualifizierte Kandidaten"
Für sein Vorhaben konnte Denkel viele erfahrene Branchenprofis als Mitstreiter gewinnen (siehe die Bilderstrecke oben). "Wir haben über einen Headhunter Personal gesucht und sind selbst überrascht, wie viele hochqualifizierte Kandidaten sich beworben haben", sagt er. "Wir sind zwar ein junges Unternehmen, aber die Führungskräfte, die zu uns kommen, blicken im Schnitt schon auf zwei Jahrzehnte Branchenerfahrung zurück." Sie reize die Aussicht, etwas Neues aufzubauen und unternehmerisch tätig zu sein, statt in einem großen Konzern zu versauern. "Außerdem bieten wir dem Topmanagement mit einem Beteiligungsprogramm an, am Unternehmenserfolg teilzuhaben", so Denkel. Aktuell beschäftigt die Firmengruppe 48 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, zum Jahresende sollen es schon etwa 60 sein. (bm)


Einen ausführlichen Bericht über die Firmengruppe um Ci Fund Solutions lesen Sie in FONDS professionell 2/2025 ab Seite 348. Dort äußert sich Denkel auch zur Frage, wie er im margenschwachen KVG-Geschäft, in dem es auf Größe ankommt, gegen die etablierten Marktteilnehmer punkten möchte. Die Ausgabe wird den Abonnenten in diesen Tagen zugestellt. Angemeldete Nutzer können den Beitrag auch hier im E-Magazin abrufen.